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"Phantasiereiche"
Der deutsche Kolonialismus neu betrachtet
Oldenburg. Unter dem Titel "Phantasiereiche" macht am 9. und 10. November eine internationale Tagung an der Universität Oldenburg den deutschen Kolonialismus zum Thema.
Durch die kulturalistische Wende, den sogenannten Cultural Turn, wie durch die Colonial/Postcolonial Studies sind auch die Forschungen zu Imperialismus und Kolonialismus in Bewegung geraten. Das Wissen über außereuropäische Kulturen und die Selbstwahrnehmung der westeuropäischen Zivilisation haben sich, so Dr. Birthe Kundrus, die die Fachtagung konzipiert und organisiert hat, in einem wechselseitigen Bedingungsverhältnis entwickelt. Im Vordergrund stehen nicht länger nur politische oder wirtschaftliche Fragen, es geht zunehmend um Aspekte der Nationen- und Identitätsbildung. Ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt sind Begriffe wie Identität, verstanden als kollektive Sinnkonstruktion mit handlungsleitender Absicht, und Kultur als System wechselseitiger Fremd- und Selbst-Deutungen.
Die Tagung verfolgt das Ziel, interdisziplinär nach den Antriebskräften und Spuren zu fragen, die der deutsche Kolonialismus bei den Kolonialisierten wie den Kolonisierenden hinterlassen hat. In vier Sektionen setzen sich renommierte Wissenschaftler vor allem aus den USA und der Bundesrepublik mit "Geordneteten Völkern", "Gesichteter Fremde", "Kulturhoheiten" und den "Laboratorien der Moderne" auseinander.
www.uni-oldenburg.de/fb3/aktuelles/phantasiereiche.htm
Kontakt: Dr. Birthe Kundrus, Tel.: 0441/798-2770,
E-Mail: birthe.kundrus@uni-oldenburg.de
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