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Basis für industrielle Fertigung von Kunststoff-Solarzellen
Oldenburg. Um die anwendungsnahe Entwicklung von flexiblen, kostengünstigen,
effizienten und hinreichend langlebigen Dünnschicht-Solarzellen auf
der Basis von halbleitenden organischen Funktionspolymeren, also Kunststoff-Solarzellen,
geht es in einem neuen Verbundprojekt, an der die Abteilung Energie- und
Halbleiterforschung am Fachbereich Physik (Prof. Dr. Jürgen Parisi,
Priv.-Doz. Dr. Vladimir Dyakonov) maßgeblich beteiligt ist. Weitere
Partner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,4
Mio. EURO geförderten Vorhabens sind außerdem die Universität
Ulm, die TU Dresden, das Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz,
das Hahn-Meitner-Institut Berlin sowie das Fraunhofer-Institut für
Solare Energiesysteme Freiburg bzw. Freiburger Materialforschungszentrum.
Kunststoff-Solarzellen (im Gegensatz zu den üblichen Silizium-Solarzellen) enthalten im Wesentlichen die Allerweltsmoleküle Kohlenstoff und Wasserstoff, welche sich relativ einfach in großem Maßstab (d.h. quasi "am Fließband") auf Plastikfolien auftragen lassen und somit völlig neue Anwendungsfelder in der eher im unteren Preissegment angesiedelten Verbrauchselektronik erschließen lassen
Schwerpunkt der Forschungen ist die systematische Analyse neuer Material- und Technologiekombinationen zur Optimierung der photovoltaisch aktiven Absorberschicht. Im Rahmen des Oldenburger Teilprojekts sollen heterogene Polymer-Fulleren-Kompositschichten unter Verwendung von interpenetrierenden Netzwerken aus Elektronen-Akzeptoren und -Donatoren hergestellt und hinsichtlich ihrer elektrischen und photophysikalischen Materialeigenschaften charakterisiert werden. Konkretes Ziel des Forschungsvorhabens ist die Schaffung einer tragfähigen Basis für die künftige industrielle Serienfertigung von polymeren Dünnschicht-Solarzellen.
Auch wenn sich der eine oder andere Elektrokonzern bereits in beschränktem Umfang mit dieser Zukunftstechnologie befasse, sei die konkrete industrielle Umsetzung der Kunststoff-Photovoltaik wegen zahlreicher ungelöster physikalischer und chemischer Fragestellungen momentan noch in weiter Ferne, sagte Prof. Parisi in einer Stellungnahme. Die vorwiegend an Universitätsinstituten durchgeführten Grundlagenexperimente würden aber Anlass zu verhaltenem Optimismus geben.
Nähere Information unter: ehf.uni-oldenburg.de
Kontakt: Prof. Dr. Jürgen Parisi, Priv.-Doz. Dr. Vladimir Dyakonov, Fachbereich Physik, Abteilung Energie- und Halbleiterforschung, Tel.: 0441/798-3541, Fax: -3326, E-Mail: juergen.parisi@uni-oldenburg.de
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