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Oldenburger Drogenexperte für kontrollierte Heroinabgabe
Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg, Politologe an der Universität Oldenburg und Vorsitzender der Sektion "Drogenerziehung" der Weltgesundheitsorganisation WHO, gehört zu einer kleinen Gruppe von WissenschaftlerInnen, die am 3. Juli mit der Niederländischen Königin Beatrix die Ursachen von Suchterkrankungen erörtern wird. Anlaß des Gespräches ist der Weltdrogenkongreß "The Art of Canalizing", der vom 30. Juni bis 5. Juli in Amsterdam stattfindet und auf dem Meyenberg einen Vortrag über die Liberalisierung der Drogenpolitik in der Bundesrepublik halten wird.
Meyenberg geht davon aus, daß der Konsum von illegalen Drogen in der Bundesrepublik Deutschland stark zurückgeht. Insbesondere gebe es, entgegen den Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes, das fälschlicherweise eine Zunahme von Drogenfunden mit einer Zunahme des Konsums gleichsetze, kaum noch neue heroinabhängige Konsumenten. Dagegen sei, so der Politologe, eine Zunahme von Extacy-Drogen zu verzeichnen, deren Wirkung wie beim Haschisch auch in der Öffentlichkeit zu sehr dramatisiert werde. Der Staat solle sie im Prinzip kontrolliert freigeben und Jugendliche mit ausreichendem Informationsmaterial über Gebrauch und Mißbrauch aufklären. Darüber hinaus hält Meyenberg es für notwendig, daß der Staat endlich Heroin an Langzeitabhängige kontrolliert abgebe. Nur so könne die Phase der Suchterkrankung so risikoarm wie möglich gehalten und den DrogendealerInnen das Wasser abgegraben werden.
Kontakt: Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg Tel.: 0441/798-3003