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Neuer Studiengang Frauen- und Geschlechterstudien

Einstimmig hat der Senat der Universität Oldenburg die Einrichtung des interdisziplinären Studiengangs "Frauen- und Geschlechterstudien" als Magisternebenfach beschlossen. Stimmt das Niedersächsische Wissenschaftsministerium rechtzeitig zu, können sich bereits zum Wintersemester 1997/98 die ersten Studierenden für den neuen, am Fachbereich 3 Sozialwissenschaften angesiedelten Studiengang einschreiben. Mit dem Beschluß kommt die Universität einer Empfehlung der niedersächsischen Kommission zur Förderung von Frauenforschung und zur Förderung von Frauenstudien in Forschung und Lehre nach. Zusätzliche Personal- oder Sachmittel stehen für den neuen Studiengang nicht zur Verfügung.

Durch die enge Zusammenarbeit von Geistes- und Naturwissenschaften erhalte der neue Studiengang ein in der Bundesrepublik einmaliges Profil, heißt es dazu in der Antragsbegründung des "Arbeitkreises Wissenschaftlerinnen". Auf diese Weise werde vor allem eine breite Ausbildung garantiert, die mit der fortschreitenden Auflösung fester Berufsbilder gefordert werde. Die Einrichtung des interdisziplinären Studiengangs "Frauen- und Geschlechterstudien" sei einerseits notwendig, um den internationalen, besonders aber auch den europäischen Standard zu erfüllen. Andererseits könne die Universität mit einem eigenen Studiengangsprofil an Attraktivität gewinnen. Schwerpunkte des neuen Studiengangs werden Frauen- und Geschlechterforschungen in den Bereichen Kultur-, Sozial- und Politikwissenschaften, Pädagogik sowie Natur- und Technikwissenschaften sein.

Frauenforschung oder feministische Wissenschaft haben sich in der Bundesrepublik aus der Frauenbewegung in den siebziger Jahren entwickelt und konnten seitdem als eigene wissenschaftliche Disziplin an den Universitäten etabliert werden. Entsprechende Studiengänge wurden, bis auf einige Ausnahmen, an deutschen Universitäten bisher aber nicht eingerichtet. In den USA oder nordeuropäischen Ländern sind Frauenstudien - "women studies" - hingegen schon seit längerem fest verankert. An der Universität Oldenburg wurden die ersten Lehrveranstaltungen zu Frauen- und Geschlechterstudien bereits 1976 angeboten. Inzwischen sind in Oldenburg drei Professuren für Frauenforschung in den Fächern Soziologie, Kunst- und Kulturwissenschaft eingerichtet worden. Im vergangenen Jahr hatte der Senat der Universität der Einrichtung des Aufbaustudiengangs für den wissenschaftlichen Nachwuchs "Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien" zugestimmt.

 

Kontakt: Prof. Dr. Ilse Dröge-Modelmog, Fachbereich 3 Sozialwissenschaften, 0441/798-2660 bzw -2207, e-mail: modelmog@hrz1.uni-oldenburg.de


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