39.
Jahrgang
Nummer 7
Oktober 2012
www. p r e s s e . un i - o l denbu r g . de / un i - i n f o
UNI-INFO
Zitat
„
Das Schönste, was wir entdecken
können, ist das Geheimnisvolle.“
Albert Einstein (1879-1955),
deutsch-amerikanischer Physiker
und Nobelpreisträger
Arbeit am Energieszenario der Zukunft
Internationaler Studiengang zu Erneuerbaren Energien feiert Jubiläum / Absolventen aus 85 Ländern
B
ereits 1987 ging es an der Univer-
sität Oldenburg an den Start: das
internationale Postgraduate Programme
Renewable Energy (PPRE) – weltweit
eines der ersten Masterprogramme für
Erneuerbare Energien. Ende September
feierten die Verantwortlichen mit einem
großen Festakt in der Niedersäch-
sischen Landesvertretung in Berlin das
25-
jährige Jubiläum des Studiengangs.
Unter den Gästen waren 40 PPRE-
AbsolventInnen aus 20 Ländern, die
Generalsekretärin des Deutschen Aka-
demischen Austauschdiensts (DAAD)
Dr. Dorothea Rüland, der Staatsse-
kretär im Niedersächsischen Wissen-
schaftsministerium Dr. Josef Lange,
BotschafterInnen aus Albanien, Äthi-
opien, Bangladesch, Bolivien, Indone-
sien, Mexiko, Sri Lanka und Ruanda
sowie BotschaftsvertreterInnen aus Bra-
silien, Indien, Kenia, Kanada, Nepal,
Rumänien und dem Sudan.
Höhepunkt der Feierlichkeiten: die
zweitägige internationale Jubiläums-
konferenz „Renewable Energy 2030
–
Experts’ Visions“ Anfang Oktober
an der Universität. Über 200 Gäste aus
dem In- und Ausland sowie Kooperati-
onspartner aus Politik, Wirtschaft und
Hochschulen kamen, um Energiesze-
narien der Zukunft zu diskutieren. Den
Hauptvortrag hielt der Photovoltaik-
pionier Prof. Dr. Joachim Luther.
Luther forschte und lehrte von 1973
bis 1993 Physik an der Universität
Oldenburg und wechselte anschlie-
ßend als Leiter an das Fraunhofer-
Institut für Solare Energiesysteme in
Freiburg. Er war maßgeblich an der
Gründung des Studiengangs beteili-
gt. Auch Prof. Dr. Claudia Kemfert,
ehemalige Oldenburger Professorin,
nahm an der Jubiläumskonferenz teil.
Sie ist Leiterin der Abteilung Energie,
Verkehr und Umwelt am Deutschen In-
stitut für Wirtschaftsforschung sowie
Professorin für Energieökonomie und
Nachhaltigkeit an der Hertie School of
Governance (Berlin).
Vor der Konferenz fand am Hanse-
Wissenschaftskolleg (HWK) in Del-
menhorst der zweitägige PPRE-Work-
shop „Regional Challenges and Possible
Solutions for Future Energy Supply“
statt. PPRE bildet Fach- und Führungs-
kräfte aus aller Welt im Bereich der
Erneuerbaren Energien aus. Zielgruppe
sind IngenieurInnen und naturwissen-
schaftliche AbsolventInnen aus Ent-
wicklungs- und Schwellenländern. In
den vergangenen 25 Jahren haben mehr
als 400 PPRE-Studierende aus 85 Län-
dern an der Universität Oldenburg ihren
Abschluss erworben.
„
Die Qualität und den Erfolg unserer
Lehre verdeutlicht ein Blick auf die
Absolventinnen und Absolventen:
Über 90 Prozent arbeiten auf dem Ge-
biet der Erneuerbaren Energien und
sind oft in führenden Positionen in der
Forschung, der Verwaltung, der Ent-
wicklungszusammenarbeit, der Politik
und der Industrie tätig“, so Michael
Golba, Geschäftsführer des PPRE-
Studiengangs. (tk)
UNI-INFO: Herr Golba, zwei Groß-
veranstaltungen in Berlin und in
Oldenburg innerhalb kurzer Zeit –
welche Erfahrungen nehmen Sie mit?
GOLBA: Genau
genommen waren
es drei Veranstal-
tungen. Wir hatten
nach der Veran-
staltung in Berlin
ja auch noch einen
zweitägigen Work-
shop im Hanse-Wissenschaftskolleg.
Auf jeden Fall haben wir gesehen:
Das Format der Konferenz in Olden-
burg hat sich bewährt. Wir haben ein
Forum geschaffen für Forschungen
im Renewable Energy-Bereich. Und
wir haben unser Netzwerk weiter aus-
bauen können. Die Resonanz war so
„
Wir wollen Vielfalt von Studierpfaden“
Michael Golba über die PPRE-Konferenz und die Zukunft des Studiengangs
positiv, dass wir darüber nachdenken,
das Format regelmäßig durchzuführen,
auch in anderen Weltregionen.
UNI-INFO: Auch Absolventen des Stu-
diengangs nahmen an der Konferenz
teil. Was haben sie berichtet?
GOLBA: Es haben sich viele Anschluss-
möglichkeiten ergeben. Zu viele, um sie
alle aufzuzählen. Exemplarisch: Auf
Bitten des mexikanischen Botschafters,
der ja in Berlin anwesend war, werden
wir zusammen mit einer Absolventin
aus Mexiko einen Vorschlag für eine
Zusammenarbeit erarbeiten. In ähn-
licher Weise werden wir in Bangladesch
und Indonesien vorgehen.
UNI-INFO: Was planen Sie für die
Zukunft des Studiengangs?
GOLBA: Zurzeit erarbeiten wir ein
Blended Learning Programm. Das
bietet parallel zum PPRE-Präsenz-
programm die Option eines berufs-
begleitenden Studiums. Wir wollen
prinzipiell den Oldenburger Studie-
renden eine Vielfalt von Studierpfa-
den eröffnen. Deshalb werden wir
mit Kolleginnen und Kollegen aus
anderen Studienprogrammen weiter
an einem abgestimmten und trans-
parenten Studium der Erneuerbaren
Energien arbeiten.
UNI-INFO: Bleibt es bei dem na-
tur- und ingenieurwissenschaftlichen
Schwerpunkt des Studienprogramms?
GOLBA: Ich hoffe, dass wir auch die
Sozialwissenschaften – zusammen
mit der Ökonomie – prominenter in
das Programm einbringen können,
zum Beispiel als Wahlpflichtoptionen.
Interview: Matthias Echterhagen
...
der Universität Oldenburg sind da. Am
1.
Oktober startete der Modellstudien-
gang Humanmedizin. Universitätspräsi-
dentin Prof. Dr. Babette Simon und Prof.
Dr. Eckhart Hahn, Dekan der Fakultät
Medizin und Gesundheitswissenschaf-
ten, sowie weitere Vertreter der Europe-
an Medical School Oldenburg-Gronin-
gen (EMS) begrüßten die Studierenden
der ersten Generation. Und dann ging es
auch schon los mit den ersten Lehrveran-
staltungen – in denen Praxisanteile und
der Patient im Mittelpunkt stehen.
Rund 1.200 junge Menschen hatten sich
auf die 40 Studienplätze beworben. Zu
der Gruppe der Studierenden gehören
28
Frauen – das sind 70 Prozent der
Studierenden – und zwölf Männer. 16
Studierende sind zwischen 18 und 20
Jahre alt, weitere 20 Studierende gehören
zur Gruppe der 21- bis 30-Jährigen. Vier
sind älter als 31 Jahre.
Viele der Studierenden kommen aus der
Region: 21, knapp mehr als die Hälfte
also, stammen aus demAmmerland, aus
Aurich, Bremen, Diepholz, Emden, der
Grafschaft Bentheim, aus Leer, Olden-
burg, Vechta oder Wilhelmshaven. Die
größte Entfernung hat eine Studentin
aus Kanada zurückgelegt. Zwischen
Die ersten Medizinstudierenden ...
25
Jahre ICBM
I
m Jahr 1987 wurde das Institut für
Chemie und Biologie des Meeres
(
ICBM) an der Universität gegründet.
Sein Ziel: die Ökosysteme in Küsten-
und Schelfmeeren fächerübergreifend
zu erforschen. Längst sind die Olden-
burger WissenschaftlerInnen auf allen
Weltmeeren aktiv, bis in die Polarre-
gionen hinein. Im Oktober feiert das
Institut sein 25-jähriges Jubiläum. In
einer Feierstunde geben Prof. Dr. Jürgen
Rullkötter, Direktor des ICBM, und
der Biologe Prof. Dr. Ulrich Kattmann,
ehemaliger ICBM-Direktor, einen Rück-
blick auf die Geschichte des Forschungs-
instituts. Den Festvortrag „Hoher Druck
–
langes Leben: Neues aus der Tiefsee-
forschung“ hält die Meeresbiologin und
Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Antje
Boetius, Leiterin der Brückengruppe
„
Tiefsee-Ökologie und Technologie“
zwischen der Helmholtz-Gemeinschaft
und der Max-Planck-Gesellschaft.
Im Rahmen der Festveranstaltung ver-
leiht die Fakultät VMathematik und Na-
turwissenschaften die Ehrendoktorwürde
an die Direktorin des Alfred-Wegener-
Instituts für Polar- und Meeresforschung
in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI),
Prof. Dr. Karin Lochte. Mit der Aus-
zeichnung würdige die Fakultät nicht
nur eine hervorragende Wissenschaft-
lerin, sondern auch eine „unermüdliche
Streiterin für die Weiterentwicklung und
Qualitätsverbesserung der Meereswis-
senschaften“, heißt es in der Begründung.
Wann: 11. Oktober, 15.00 Uhr
Wo: Kulturzentrum PFL
Fortsetzung auf Seite 2
Foto: Markus Hibbeler
Begrüßung
der Erstsemester
M
it einer Eröffnungsfeier be-
grüßt die Universität ihre neu-
en Studierenden am Montag, 15.
Oktober, im Audimax des Hörsaal-
zentrums (A14) – und zwar wegen
des erwarteten Andrangs gleich
zweimal, um 9.00 und um 11.30
Uhr. Auf dem Programm stehen
Willkommensworte von Univer-
sitätspräsidentin Prof. Dr. Babette
Simon, der Vizepräsidentin für Stu-
dium und Lehre, Prof. Dr. Gunilla
Budde, und des AStA. Ein studen-
tischer Beitrag soll die Erstsemester
auf ihr Studium einstimmen: Unter
dem Titel „Von Polen nach Olden-
burg“ berichtet Anna Magdalena
Kujawska über ihren ganz persön-
lichen Weg an die Universität. Für
Unterhaltung sorgen das Oldenbur-
gische Staatstheater und die Band
„
David und die Kernigen“. Darüber
hinaus bietet ein Info-Markt im Fo-
yer des Hörsaalzentrums zwischen
8.30
und 14.00 Uhr Informationen
und Tipps zum Studium sowie zum
Kultur- und Sportangebot auf dem
Campus.