Seite 2 - UNI-INFO November 2012

Seite 2
UNI-INFO
39.
Jrg. 8/12
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der Redaktion, sondern die persönliche
Meinung der VerfasserInnen wieder.
Wattforscher
nominiert
D
ie Arbeitsgruppe „BioGeo
Chemie des Watts“ des In-
stituts für Chemie und Biologie
des Meeres (ICBM) gehört zu
den Finalisten des Norddeutschen
Wissenschaftspreises, der erstmals
vergeben wird. Eine internatio-
nal besetzte Auswahlkommission
wähltendieArbeitsgruppe zusam-
menmitzweiweiterenWettbewer-
bern aus. Insgesamt hatten sich 14
Meeresforschungseinrichtungen
umdenmit 50.000 Euro dotierten
Preis beworben. Über den Sieger
entscheiden die norddeutschen
WissenschaftsministerInnen und
-
senatorInnen am 29. November
in Hamburg.
Mit dem Norddeutschen Wissen-
schaftspreis werden erfolgreiche
länderübergreifende Kooperati-
onen gewürdigt. Er wird gemein-
sam von den Wissenschaftsmini-
sterien der Länder Mecklenburg-
Vorpommern, Niedersachsen,
Schleswig-Holstein, Bremen und
Hamburg vergeben. Der Preis soll
in den kommenden fünf Jahren
jährlich verliehen werden.
M
ehr als 200 Gäste aus Wissen-
schaft und Politik kamen am 11.
Oktober ins Kulturzentrum PFL, um
das 25-jährige Jubiläum des Instituts
für Chemie und Biologie des Meeres
(
ICBM) zu feiern. Unter den Ehrengä-
sten: NiedersachsensWissenschaftsmi-
nisterin Prof. Dr. Johanna Wanka und
Prof. Dr. Karin Lochte, Direktorin des
Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und
Meeresforschung in der Helmholtz-
Gemeinschaft (AWI). Lochte erhielt in
diesemRahmendieEhrendoktorwürde
der Fakultät V Mathematik und Natur-
wissenschaften.
Das ICBM wurde 1987 gegründet.
Es hatte das Ziel, die Ökosysteme in
Küsten- undSchelfmeeren fächerüber-
greifend zu erforschen. Längst sind die
WissenschaftlerInnen auf allen Welt-
meeren unterwegs und betrieben „in-
novative Meeresforschung“, wie Wan-
ka auf der Jubiläumsfeier betonte: „Das
ICBM als einziges universitäres Insti-
tut fürMeeresforschung inNiedersach-
sen genießt einen hervorragenden Ruf
weit über die Landesgrenzenhinaus“,
so Wanka. Die Universität Oldenburg
habe mit der Gründung des interdis-
ziplinären Meeresforschungsinstituts
eine außerordentliche Weitsicht be-
wiesen. Universitätspräsidentin Prof.
Dr. Babette Simon ergänzte: „Die
Meeresforschung ist ein zentraler
Forschungsschwerpunkt der Univer-
sität Oldenburg mit nationaler und
internationaler Ausstrahlung“. Gerade
durch die Verbindung von Forschung
und Lehre käme der Universität eine
Schlüsselstellung bei der Nachwuchs-
generierung und -qualifizierung zu.
Die Forschungsaktivitäten des ICBM
sind breit gefächert. Sie umfassen so-
wohlmathematisch-naturwissenschaft-
licheGrundlagenforschungals auchdie
angewandte Umweltforschung inma-
rinen Öko- und Klimasystemen. Auch
die Entwicklungmariner Technologien
gehört zu dem Aufgabenspektrum.
Aktuell arbeiten im ICBM etwa 100
WissenschaftlerInnen in 16 Forscher-
gruppen.
Es ist uns in den letzten 25 Jahren
gelungen, dem ICBM durch seinen in-
terdisziplinären Ansatz ein bundesweit
einmaliges Profil zu verleihen“, be-
tonte ICBM-Direktor Prof. Dr. Jürgen
Rullkötter. Zahlreiche Kooperationen
Unterwegs auf allen Weltmeeren
ICBM feiert 25-jähriges Jubiläum / Ehrendoktorwürde für AWI-Direktorin Karin Lochte
und Forschungsprojekte, die nur durch
das außerordentliche Engagement der
MitarbeiterinnenundMitarbeitermög-
lich gewesen seien, stellten dies ein-
druckvoll unter Beweis.
Zu den Erfolgen der jüngeren Ge-
schichte des Instituts zählt die An-
siedlung eines Sonderforschungsbe-
reichs (SFB). 2009 genehmigte die
Deutsche Forschungsgemeinschaft
den SFB „Ökologie, Physiologie und
Molekularbiologie der Roseobacter-
Gruppe: Aufbruch zu einem system-
biologischen Verständnis einer global
wichtigen Gruppe mariner Bakterien“.
Bereits seit 2008 ist das ICBM durch
die Max-Planck-Forschungsgruppen
Marine Geochemie“ und „Marine
Isotopengeochemie“ mit dem Max-
Planck-Institut für Marine Mikrobio-
logie inBremenverbunden. Besonders
engeKooperationenbestehenauchmit
demHelmholtz-ZentrumGeesthacht,
dem AWI in Bremerhaven und mit
Senckenberg am Meer in Wilhelms-
haven.
Derzeit begleitet das ICBM auch den
Bau der SONNE, das neue Tiefseefor-
schungsschiff für die deutscheMeeres-
forschung. 2015geht es zumerstenMal
auf die Reise, Haupteinsatzgebiete sind
der Indische und der Pazifische Oze-
an. Bereits mehrere Fahrtanträge von
ICBM-WissenschaftlerInnen wurden
genehmigt, das ICBM wird Heimatin-
stitut des Forschungsschiffs. (tk)
Johanna Wanka: „ICBM genießt einen hervorragenden Ruf
weit über die Landesgrenzen hinaus.“
Foto: Thorsten Helmerichs
Neuer
Sanitätsraum
E
in Pflaster für den kleinen Schnitt
am Finger oder Kreislaufprobleme
der Info-Point in der Eingangshalle
des Standorts Wechloy ist seit dem
Sommer auch zentraler Anlaufpunkt
für die medizinische Erstversorgung.
Um die Möglichkeiten der Ersten Hilfe
zu verbessern, richtete die Stabsstelle
Arbeitssicherheit dort einen neuen Sa-
nitätsraumein.NebenVerbandsmateri-
al und Defibrillator steht Hilfesuchen-
dennunauchmodernesmedizinisches
Mobiliar zur Verfügung.
Der Info-Point ist Tag und Nacht mit
einem Ersthelfer besetzt. Dies mache
den Ort zur idealen Anlaufstelle bei
allen Fragen rund um die Erste Hilfe
und auch für den Rettungsdienst,
betont Sicherheitsingenieur Robert
Hentschke.
.
uni-oldenburg.de
Z
wei Projekte der Universität Olden-
burg sind mit dem multimedialen
Hochschulpreis „CampusEmerge“ aus-
gezeichnetworden. Der Preis honoriert
den herausragenden Einsatz multime-
dialer Elemente in der Hochschullehre.
Das Wissenschaftsministerium (MWK)
fördert den Preis, der vom Kompe-
tenzzentrum Hochschuldidaktik für
Niedersachsen (KHN) und dem E-Lear-
ning Academic Network e.V. (ELAN
v.V.) ausgelobt wurde.
DerOldenburgerPädagogeundWeiter-
bildungsexperte Prof. Dr. Olaf Zawacki-
Richter erhieltmit seinenWissenschaft-
lichenMitarbeiterInnenLars Seehausen
und Vanessa Barbagiovanni Bugiacca
den „CampusEmerge“-Sonderpreis in
der Kategorie Video. Ausgezeichnet
wurde sein Lernmodul „Professiona-
lisierungsbereich 40: Wissenstransfer
und Lernen mit neuen Technologien“.
In dem prämierten Modul entwickeln
Studierende einen Film zum Thema
Ressource Wissen und die Öffnung
derHochschulenfürneueZielgruppen“.
Den „Campus Emerge“-Sonderpreis in
der Kategorie E-Assessement erhielten
Birte Heidkamp und Dr. Petra Muckel
(
beide Stabstelle Studium und Lehre)
gemeinsammit den Ökonominnen Dr.
Irene Antoni-Komar und Mareike Mi-
chel für das Projekt „Implementierung
von E-Portfolios“. In dem Masterse-
minar „Unternehmen und kultureller
Wandel der Gesellschaft“ wurde ein
E-Portofolio eingeführt. Es soll die
Lernprozesse der Studierenden unter-
stützenunddieReflexiondesGelernten
ermöglichen.
Mach es multimedial
Zwei Oldenburger Projekte ausgezeichnet
3
GO lädt zum
Doktorandentag
D
ie Arbeit über das eigene Insti-
tut hinaus sichtbar machen – die-
se Möglichkeit bietet der öffentliche
DoktorandentagderGraduiertenschule
für Gesellschafts- und Geisteswissen-
schaften (3GO). Rund 20 Promoven-
dInnen verschiedener Fächer stellen
ihre Forschungsprojekte zur Dis-
kussion. Auf dem Programm stehen
sowohl Vorträge als auch Posterprä-
sentationen. Ziel ist es, unterschied-
liche Promotionsvorhaben in einem
größeren interdisziplinären Kontext
zu präsentieren und den Austausch
der NachwuchswissenschaftlerInnen
untereinander zu befördern. Mit dem
Doktorandentag soll eine interdiszi-
plinäre Kontaktbörse für den wissen-
schaftlichenNachwuchsderUniversität
etabliert werden.
Wann: 7. November, 9.30 bis 17.00 Uhr
Wo: Hörsaalzentrum
Lesung mit
Véronique Tadjo
V
on der Wiederkehr in das Heimat-
land und dem Wandel der Werte
handelt der aktuelle Roman „Loin de
mon père“ („Fort von meinem Va-
ter“) der Schriftstellerin Véronique
Tadjo. Nun kommt sie auf Einladung
des Sprachenzentrums für eine Le-
sung an die Universität. Tadjo wuchs
in Abidjan (Elfenbeinküste) auf, als
Tochter eines ivorischen Vaters und ei-
ner französischenMutter. Sie studierte
Literaturwissenschaft inAbidjan, ander
Sorbonne in Paris und an der Howard
University in Washington DC, wo sie
ihre Dissertation über afroamerika-
nische Literatur verfasste. Sie lebte und
arbeitete in Frankreich, Kenia, Mexiko,
England und den USA. Heute ist sie
Hochschullehrerin für Französisch an
der Universität Witwatersrand in Jo-
hannesburg (Südafrika). Tadjo schreibt
und illustriert Kinder- und Erwach-
senenbücher, leitet Schreibworkshops
und absolviert weltweit Lesungen.
2005
wurde siemit demrenommierten
französischen Literaturpreis „Grand
Prix Littéraire d’Afrique Noire“ aus-
gezeichnet.
Wann: 13. November, 18.00 Uhr
Wo: A9, Raum 0-18
P
rof. Dr. Karin
Lochte, Direk-
torin des Alfred-
Wegener-Instituts
für Polar- und Mee-
resforschung in der
Helmholtz-Gemein-
schaft (AWI), erhielt
die Ehrendoktorwürde der Fakultät V
MathematikundNaturwissenschaften
fürihreherausragendenwissenschaft-
lichen Erfolge. Sie widmete sich der
RollevonBakterien inSedimentenso-
wie der Limitierung von Nährstoffen
für das Wachstum von Diatomeen
(
Kieselalgen) imsüdlichenOzeanund
imsubtropischenNordatlantik. Darü-
ber hinaus erforschte sie die Reaktion
von bodenlebenden Tiefseeorganis-
men auf Sedimentationsereignisse.
Die Fakultät ehre mit Karin Lochte
zudem„eine unermüdliche Streiterin
für dieWeiterentwicklung undQuali-
tätsverbesserung der Meereswissen-
schaften“, heißt es inder Begründung.
Die Biologin ist Mitglied zahlreicher
nationaler und internationaler Gre-
mien. Von 2004 bis 2010 war sie Mit-
glied des Wissenschaftsrats. Lochte
ist unter anderem Vorsitzende der
Wissenschaftlichen KommissionNie-
dersachsen (WKN), Kuratorin der
BundesanstaltfürGeowissenschaften
und Rohstoffe, Vorsitzende des Kon-
sortiumsDeutscheMeeresforschung
(
KDM) und Vizepräsidentin des
Scientific Committee on Antarctic
Research (SCAR).
Ehrendoktorwürde für Karin Lochte