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UNI-INFO
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Jrg. 8/12
Ausgezeichnete
Studierende
S
ebastian Decker und Siri Racke-
brandt haben den Wissenschafts-
preis Niedersachsen 2012 in der Ka-
tegorie Studierende erhalten. Wissen-
schaftsministerin Prof. JohannaWanka
zeichnete die beidenOldenburger Stu-
dierenden in Hannover für ihre guten
Leistungen und ihr ehrenamtliches En-
gagement aus.
Decker studiert Chemie in Oldenburg.
Zusätzlich hat er Wirtschaftswissen-
schaften an der FernUniversität Hagen
belegt. Er engagiert sich in der Kin-
der- und Jugendbetreuung. Auch bei
der Oldenburger Tafel wirkte er mit.
Rackebrandt studierteMarine Umwelt-
wissenschaften und promoviert zurzeit
am Institut für Chemie und Biologie des
Meeres (ICBM). Sie engagiert sich für
ihren Studiengang, unterstützt Erstse-
mesterundhatsichimInstitutsratumdie
Bachelor-Umstellungverdientgemacht.
Diebeiden24-Jährigenhattenbereitsim
Mai den OLB/EWE-Preis für besondere
studentische Leistungen bekommen.
E
r ist ein Ort der Ruhe: der Prinzen-
park. Der Philosoph Prof. Dr. Ru-
dolph zur Lippe konzipierte ihn in den
1970
er Jahren nach dem Vorbild Japa-
nischer Gärten als einen „Garten der
Stille“. Über Jahrzehnte hinweg war
der Garten im Innenhof der Gebäude
A8 und A10 ein Ort der Konzentration,
Meditation und Ruhe. Er war wichtiger
KommunikationsraumundExperimen-
tierfeld der selbstorganisierten Lehre.
Doch imWintersemester 2011/12wurde
der Park gesperrt. Der Grund: Die Holz-
planken, die den Garten umsäumten,
waren nach 40 Jahren marode. Geld,
denHolzbohlenwegzu restaurieren,war
knapp. Es schien, alswürde der Prinzen-
park nach über 40 Jahren von hinnen
gehen. Doch es rührte sichWiderstand.
Aus dem Garten der Stille wurde ein
Garten des Protests: Studierende und
Lehrende–insbesonderederLehreinheit
Kunst und Medien – planten Aktionen
zum Erhalt des traditionsreichen Ortes.
Der Prinzenpark war Thema von Lehr-
veranstaltungen. Es entstandenkünstle-
rische Arbeiten, Plakate forderten „Der
Prinzenpark muss bleiben“.
Und die Aktionen hatten Erfolg. Der
Prinzenpark ist renoviert, der Bohlenweg
saniert. Doch wie kames dazu? Michael
Wefers, Vorsitzender der Universitäts-
gesellschaft (UGO), nahm sich der Pro-
blematik an und setzte sichmit Wilfried
Müller,PräsidentderHandwerkskammer
Oldenburg, inVerbindung.Mathias Suhr,
Obermeister der Baugewerke-Innung
Oldenburg, hatte die zündende Idee:
Die Restaurierung des Bohlenwegs im
Prinzenpark – das ist ein Projekt für Aus-
zubildende des Zimmererhandwerks“,
war sich Suhr sicher.
Das Ausbildungszentrum Bau-ABC
Rostrupunterstützteihnundstellteeine
Klasse mit zehn Zimmererlehrlingen
frei. Sie absolvierten dort gerade ihre
überbetriebliche Lehrlingsunterwei-
sung.SuhrerklärtedenAuszubildenden
die Besonderheit der Baustelle: „Das
hier ist ihr Projekt. Hier gibt es kei-
nen Meister oder Gesellen, der ihnen
ständig über die Schulter guckt. Hier
können sie wirklich zeigen, was sie
schon alles gelernt haben.“
Das Ergebnis: Innerhalb einer Woche
hatten die Auszubildenden in Eigen-
regie den kompletten Unterbau neu
ausgerichtetunddieBohlenersetzt.Der
Prinzenpark: auch für die nächsten 40
Jahre ein Ort der Ruhe. (tk)
Prinzenpark bleibt
Zimmererlehrlinge haben den Innenhof in Eigenregie saniert
M
ehr Drama’ – auch im Stu-
dentenleben!“ – das fordert
das Oldenburgische Staatstheater.
Wir glauben fest daran, dass die
Studierenden zwischen Seminaren
und Lernen auch noch ein bisschen
Zeit für Kultur übrig haben. Sich
für unser Theater, unsere Arbeit in-
teressieren“, sagt Generalintendant
Markus Müller. Deshalb lade er alle
OldenburgerStudierendenzumersten
TheaterCampus an das Staatstheater
ein. Das heißt: Während des Thea-
terCampuskönnenStudentInnenalle
Vorstellungen für fünf Eurobesuchen
auf allen Plätzen. Und der Spielplan
hat es in sich: Es stehen insgesamt 13
Inszenierungen auf demProgramm.
Darunter die Opern „Die Zauber-
flöte“ und „La Bohème“, Schillers
Kabale und Liebe“, der musikalische
Abend „Song Of My Life“, die Schau-
spiele „Willkommen in Theben“ und
Männer mit Krone“ sowie der avant-
gardistische Tanz-Techno-Rausch
Plafona“.
Doch damit nicht genug: „Wie kann
man am besten Studierende für das
Theater begeistern? Natürlich in-
dem sie in direkten Kontakt mit den
Theatermachern treten – mit diesen
,
positiv Verrückten’, die sich mit all
ihrer Leidenschaft dem Theater ver-
schrieben haben“, soMüller. Deshalb
bietenMitarbeiterInnen und Ensem-
ble-Mitglieder beimTheaterCampus
exklusive und kostenloseWorkshops
für Studierende an und geben Ein-
blick in das Theaterleben und die
Arbeit hinter den Kulissen. So kön-
nendie StudentInnendirekt vomGe-
neralintendanten erfahren, wie man
ein Theater führt, mit einem jungen
Schauspieler improvisieren, sich in
denWerkstätten ein Bühnenbildmo-
dell erklären lassen, mit Opernsänger
Paul Brady die Stimme testen, sich
mit Dramaturgenüber dasGesehene
auseinandersetzen und vieles mehr.
Der Vorverkauf für den TheaterCam-
pushatbereitsbegonnen.Unterstützt
wird das Projekt von der Universität
undderJadeHochschule.Anmeldung
zudenWorkshopsundInformationen
zum Programm im Internet. (tk)
20122013/
festivals-extras/
theatercampus.html
Wann: 26. November bis 2. Dezember
Wo: Staatstheater
Positiv verrückt“
Oldenburgisches Staatstheater lädt Studierende
zum TheaterCampus / „Mehr Drama!“
S
eit mehr als zehn Jahren forscht
der Physiker Prof. Dr. Alexander
Hartmann zu Spingläsern. Spingläser
sindungeordnetemagnetischeSysteme.
Jetzt nähert sichHartmann seinemFor-
schungsgegenstandvoneinerunkonven-
tionellen Seite. Gemeinsammit seiner
Arbeitsgruppe für Computerorientierte
Physik hat er das Brettspiel „Spinglas
oder Meine Party!“ entworfen, das
kürzlich im BIS-Verlag der Universität
erschienen ist.
Mehr als drei Jahre hat Hartmann an
dem Spiel gearbeitet, immer wieder
dieSpielregelngeändert undoptimiert.
Denn er hatte einen besonderen An-
spruch: „Das Spiel sollte auch Personen
faszinieren, die keinen direkten Bezug
zur Physik haben.“ Daher übertrug er
die physikalischen Eigenschaften der
Spingläser auf die Organisation einer
Party: „Spingläser sind eine Klasse
von magnetischen Legierungen wie
zum Beispiel Eisen mit Gold. Diese
verhalten sich bei tiefen Temperaturen
nahedemabsolutenNullpunktsehrun-
gewöhnlich“, erklärt der Physiker. Die
grundlegendenWechselwirkungen,die
hinter Spingläsern stecken, könneman
mit Beziehungen zwischen Personen
vergleichen – „manmag sich, manmag
sichnicht oderman ist einander neutral
eingestellt.“
Bei „Spinglas oder Meine Party!“ sind
die Spieler Kneipenbesitzer undwollen
jeweils eine große Party veranstalten
mit möglichst vielen Gästen. Das
Ziel des Spiels ist es nun, die Party
der Konkurrenz zu übertrumpfen, in-
dem man mehr Gäste anlockt. Und
diese müssen richtig ausgesucht und
die Verhältnisse der Partybesucher un-
tereinander beeinflusst werden. Was
hat das ganze nun mit Spingläsern zu
tun? Dazu Hartmann: „Die Partygäste
entsprechen magnetischen Spins, die
verschieden ausgerichtet sein können.
Und je nachWechselwirkung des Spins
sind sie gleich oder verschieden aus-
gerichtet.“ Und für alle, die es noch
genauer wissen wollen: Das taktische
Zwei-Personen-Spiel, das von Hille
Schulte graphisch gestaltet wurde, hat
zwei Spielanleitungen. In einer Version
sind die Spielregelnmit physikalischen
Informationen angereichert.
Das Spiel, das mit Unterstützung der
Universitätsgesellschaft Oldenburg
(
UGO) entstand, ist für 14,50 Euro im
BIS-Verlag erhältlich. (tk)
Magnetischer Partygast
Physiker Hartmann entwickelt Brettspiel
...
war das Audimax des Hörsaalzen-
trumsbeiderErstsemesterbegrüßungam
15.
Oktober gleich zwei Mal. Rund 1.900
StudienanfängerInnenwarengekommen,
um sich auf dem Info-Markt im Foyer
Tipps für den Studienstart zu holen und
eine feierliche Begrüßung zu erleben.
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ba-
betteSimonunddieVizepräsidentin für
Studium und Lehre, Prof. Dr. Gunilla
Budde ermutigten die Neuankömm-
linge dazu, ihrenWeg zu finden, kreativ
zu sein und ihre Chance im Studium
zu nutzen. Anna Magdalena Kujawska,
Studierende an der Hanse Law School,
berichtetevonihrenerstenErfahrungen
an der Universität. AStA-Sprecher Ni-
kolaj Schulte-Wörmann kam ebenso
zu Wort wie Martin Podszus von dem
Projekt „Hörsensible Universität“.
Auch für Musik und Unterhaltung war
gesorgt: Die Band „David und die Ker-
nigen“begeistertenmitihrenirgendwo
zwischen Rock und Pop angesiedelten
Stücken. Nichtweniger Applaus bekam
das Oldenburgische Staatstheater für
die Darbietung „Song of my life“ – drei
sehr eigenwillig-lustige Popsonginter-
pretationen. Die Universität verzeich-
net imWintersemester 2012/13 knapp
12.200
Studierende. Vor einem Jahr
waren es 11.400.
Foto: Markus Hibbeler
Bis auf den letzten Platz gefüllt ...
cher- und Hybridsysteme für Erneu-
erbare Energien sowie geographische
undökonomische Systemplanung von
regenerativ geplanten Energienetzen.
Die Modellierung kognitiver Prozesse
im menschlichen Gehirn bei der Ver-
arbeitung von visuellen, auditiven
und haptischen Signalen sowie die
Erforschung von assistiven Techno-
logien – beispielsweise in der Höra-
kustik – stehen im Mittelpunkt des
bewilligten Promotionsprogramms
Signals and Cognition“. Den Antrag
stellten die Institute für Psychologie,
Physik und Niederlandistik der Uni-
versität, das Institut für technische
Assistenzsysteme der Jade Hochschu-
le und die Fraunhofer Projektgruppe
für Hör-, Sprach- und Audiotechno-
logien des Fraunhofer Instituts für
Digitale Medientechnologie (IDMT).
Die DoktorandInnen des Promotions-
programms forschen unter anderem
zu Themen wie Automatische Spra-
cherkennung, Signalverarbeitung bei
assistivenSystemenoderModellierung
individuellerWahrnehmungs- undVer-
arbeitungsleistungen. (tk)
Nachwuchs für die Forschung
Fortsetzung von Seite 1
D
ie Peter Waskönig-Stiftung ver-
gab in einer Feierstunde drei Sti-
pendien in Höhe von jeweils 3.000
Euro. BastianGuong (MasterMuseum
und Ausstellung), Lisa Mai Onkes
(
Fach-Bachelor Mathematik) und An-
dreas Rehfeldt (Master Wirtschaftsin-
formatik) erhielten in diesemJahr die
Auszeichnung (Mitte, v.l.). Die Studie-
renden,dieeinhohesMaßanKönnen,
Initiative und Verantwortung gezeigt
haben, erhalten das Geld für ihre
Studienabschluss-Phase. Der Unter-
nehmer undEhrenvorsitzendeDr. h.c.
PeterWaskönig, der die Stiftung 1996
ins Leben rief, überreichte die Aus-
zeichnung in Anwesenheit von Vize-
präsidentin Prof. Dr. Gunilla Budde.
Waskönig-Stipendien