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UNI-INFO
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Ü
ber 375.000 Personen arbeiten
heute schon im Berufsfeld „En-
ergieerzeugung aus Erneuerbaren
Quellen“, Tendenz steigend. Bis zum
Jahr 2030 werden voraussichtlich
über einen halbe Million Menschen
in dem Sektor tätig sein. Vor diesem
Hintergrund gewinnt die Job- und
Bildungsmesse zukunftsenergien
nordwest eine besondere Bedeutung.
Auf 2.000 Quadratmeterr informie-
ren mehr als 90 Aussteller über Job-
angebote und Berufschancen. Damit
ist die Messe, die bereits zum dritten
Mal von der Universität Oldenburg
und ForWind veranstaltet wird, die
größte Job- und Bildungsmesse für
Erneuerbare Energien und Energieef-
fizienz in Deutschland.
Das Angebot umfasst Branchenwork-
shops, Vorträge von Personalverant-
wortlichen zu den beruflichen Anfor-
derungen sowie Schulungen rund um
die Bewerbung. Jobwände mit bis zu
500 Jobangeboten informieren über
freie Stellen. Exkursionen während
der Messe zu Anlagen und Firmen in
der Region bieten konkrete Einblicke
in das Arbeitsfeld der Erneuerbaren
Energien.
Zusätzlich veranstaltet die Job- und
Bildungsmesse den Videowettbewerb
„Clip for Energy“ zu Berufsperspek-
tiven in den Erneuerbaren Energien.
Brancheninteressierte können ihre
Motivation und Berufsperspektiven
sowie Erwartungen an Beruf und
Karriere in dieser Zukunftsbranche
im Videoclip darstellen. Die „Clips
for Energy“ werden online auf den
Portalen der zukunftsenergien nord-
west 2012, dem YouTube-Kanal und
der Facebook-Fanseite der Messe
gezeigt. Die besten Clips werden prä-
miert. Die Preisverleihung findet auf
der zukunftsenergien nordwest statt.
Wann: 9. und 10. März
Wo: EWE-Arena
www.zukunftsenergien-
nordwest.de
Arbeitsplatz Zukunft
Jobmesse für Erneuerbare Energien im März
TGO ausgezeichnet
D
as Oldenburger Technologie- und
Gründerzentrum (TGO) ist welt-
weit spitze: Auf der internationalen
Konferenz „Best Practices in Science
Based Incubation“ im neuseeländischen
Auckland wurden die besten wissen-
schaftsbasierten Gründerzentren der
Welt ausgewählt. Die höchste Auszeich-
nung ging nach Oldenburg. Das TGO
konnte sich damit gegen Konkurrenz
aus Europa, Asien, Amerika, Afrika
und Australien durchsetzen. Im TGO
haben zurzeit 70 Firmen mit insgesamt
400 MitarbeiterInnen ihren Sitz.
D
ie Oldenburger Lehr-Lern-Labore
(OLELA) der Universität stel-
len bei einem Tag der offenen Tür im
Februar ihr vielfältiges Angebot vor:
Kinder, Jugendliche und Erwachsene
können in den Schülerlaboren Grüne
Schule, Sinnesschule, CHEMOL, phy-
siXS und HistoLab experimentieren
und die Angebote der Informatikdidak-
tik und der Technikdidaktik nutzen. Ein
kostenfreier Shuttleservice erleichtert
den Ortswechsel zwischen den Uni-
Standorten Haarentor und Wechloy
sowie dem Botanischen Garten.
Die Lehr-Lern-Labore sind fester Be-
standteil der Oldenburger Lehrerbil-
dung. Unter Anleitung von Studieren-
den der MINT-Fächer (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und
Technik) können hier SchülerInnen
forschen und erste wissenschaftliche
Erfahrungen sammeln. Die angehenden
LehrerInnen bekommen auf diese Wei-
se einen theoretisch fundierten und pra-
xisnahen Einblick, wie Lernprozesse
funktionieren. Der Aktionstag findet
mit Unterstützung der Landessparkasse
zu Oldenburg und weiterer Förderer
statt.
www.olela.uni-oldenburg.de/
55967.html
Wo: Campus Haarentor & Wechloy,
Botanischer Garten
Wann: 4. Februar, 13.00 bis 17.00 Uhr
OLELA: Forschen
und experimentieren
Lehr-Lern-Labore laden zum Tag der offenen Tür
G
enau 1001 Tage haben Nicole
Franke und Tobias Pieper ge-
braucht, um mit dem Fahrrad die Welt
zu umrunden. Im März 2009 waren
die AbsolventInnen der Universität Ol-
denburg gestartet, im Dezember 2011
trafen sie unter großem Jubel wieder in
Oldenburg ein. Ihre Bilanz: 31 Länder,
knapp 50.000 Kilometer Fahrt und 78
Mal ein platter Reifen.
„Die Idee zu einer Fahrrad-Weltreise
kam von Tobias“, sagt Nicole Franke.
„Er hatte schon 2000 eine Europa-Tour
mit dem Rad gemacht.“ Bis Griechen-
land war Tobias Pieper damals geradelt
– und der Gedanke, mit dem Fahrrad
einmal die Welt zu umrunden, hatte
ihn danach nicht mehr losgelassen.
Im Studiengang Landschaftsökologie
lernte er mit Nicole Franke dann die
„richtige“ Freundin für einen solchen
Plan kennen. „Erst einmal hatte das
Studium Vorrang“, blickt Franke zu-
rück, „doch als es auf das Ende zu-
ging, war klar, dass wir die Weltreise
machen wollen.“
Bereits während des Schreibens ihrer
Diplomarbeiten begannen die beiden,
sich um neue Fahrräder, Impfungen
und Visa zu kümmern. Ihre Reisepla-
nung führte von Europa aus südlich
von Kaspischem und Schwarzem Meer
zunächst bis nach China. Die weitere
Route über Südostasien, Australien,
Neuseeland, Südamerika und die USA
legten Franke und Pieper erst später
fest. In Australien blieben die beiden
für einen dreimonatigen Arbeitsauf-
enthalt, um die Reisekasse wieder zu
füllen – Franke jobbte auf einem Cam-
pingplatz, Pieper als Baumpfleger.
Das eine oder andere ungute Gefühl
mussten die beiden Weltenbummler
sowohl bei der Planung als auch bei der
Reise selbst verdrängen: „Wir hatten
uns gerade für unsere Route entschie-
den, als Russland in Georgien einmar-
schierte“, sagt Franke. Als die beiden
Radler Georgien durchquerten, waren
die Kämpfe bereits vorbei – „doch mir
war schon mulmig, als ich vor einer
zerstörten Brücke stand, von der ich
vorher in den Nachrichten gehört hatte“,
erinnert sich Nicole Franke.
Beeindruckt waren Franke und Pie-
per von der Herzlichkeit in den musli-
mischen Ländern, die alle Ängste und
Vorurteile hinwegfegte. „Diese Teekul-
tur ist schon einzigartig, man wird da
von Wildfremden von der Straße weg-
gewunken und zum Tee eingeladen“,
sagt Franke. Fast unangenehm war den
beiden dagegen die Gastfreundschaft in
Laos und Kambodscha. „Dort herrscht
auf dem Land große Armut, und trotz-
dem teilen die Leute ihren Reis mit
dir, weil es keinen Supermarkt in der
Nähe gibt“, berichtet Franke. Überhaupt
ist das „Allgemein-Menschliche“ die
wichtigste Erkenntnis, die Franke und
Pieper von ihrer Weltreise mitgebracht
haben: „Uns hat immer wieder beein-
druckt, wie viele Menschen uns ihr
Haus geöffnet haben, uns im Garten
haben zelten lassen, ein Bett oder Essen
angeboten haben“, sagt Franke.Erschüt-
ternd fanden die Radler dagegen die
zerstörte Natur und Umweltverschmut-
zung in vielen Ländern.
Nach 1001 erlebnisreichen Tagen, die
die beiden in ihrem Blog mit dem Ti-
tel „Reise zum Horizont“ festgehalten
haben, bereiteten ihnen im Dezember
Eltern, Freunde und Bekannte einen
begeisterten Empfang in Oldenburg.
Nun orientieren sich Franke und Pie-
per neu und wollen erst einmal in der
Bonsaigärtnerei von Tobias Piepers
Eltern in Enger (Nordrhein-Westfalen)
mitarbeiten.
Wer einen genaueren Eindruck von der
Reise gewinnen will, hat dazu Ende
Februar im Kulturzentrum PFL Gele-
genheit. Nicole Franke und Tobias Pie-
per fassen dann ihre Weltreise in einem
rund anderthalbstündigen Fotovortrag
mit Musik zusammen. (mb)
Wann: 28. Februar, 19.00 Uhr
Wo: Kulturzentrum PFL, Eintritt 6 Euro
78 Mal ein platter Reifen
Fahrrad-Weltreise: Uni-Absolventen legen 50.000 km in 1001 Tagen zurück
Machten auch Station im vietnamesischen Hanoi: Tobias Pieper und Nicole Franke.
Foto: Privat
W
as haben Graf Anton Günther,
Grünkohl und der VFB Olden-
burg gemeinsam? Es sind Erinnerungs-
orte, die Studierende der Geschichtswis-
senschaft an der Universität Oldenburg
untersucht haben. Die Ergebnisse sind
nun in einem Sammelband erschienen:
„Oldenburger Erinnerungsorte. Vom
Schloss bis zur Hölle des Nordens, von
Graf Anton Günther bis Horst Janssen“
heißt er, herausgegeben von der Histo-
rikerin Mareike Witkowski.
Erinnerungsorte sind Orte im topogra-
phischen Sinn, aber auch Personen, Er-
eignisse, Ideen oder Rituale, die sich ins
kollektive Gedächtnis eingeschrieben
haben. Insgesamt 17 solcher Kristallisa-
tionspunkte haben die Studierenden in
Stadt und Region zusammengetragen.
Es sind Kristallisationspunkte, die im
Bewusstsein der OldenburgerInnen eine
Rolle spielen und eine identitätsstif-
tende Funktion für die Stadtbevölke-
rung haben.
Die Idee zu dem Buch geht zurück auf
ein Geschichtsseminar imWinterseme-
ster 2009/2010, in dem die Studieren-
den zahlreiche BürgerInnen der Stadt
befragt hatten, aber auch ExpertInnen
aus der Region, HistorikerInnen und
Museumsfachleute. 200 Erinnerungs-
orte wurden so gesammelt, 17 ausge-
wählt und für das Buchprojekt verar-
beitet – darunter auch die Universität
Oldenburg. Erstmalig sei damit das
Konzept der Erinnerungsorte lokal,
auf eine Stadt, angewandt worden, so
Seminarleiterin Witkowski. (mr)
www.erinnerungsorte.
uni-oldenburg.de/
Im Gedächtnis der Stadt
Studierende untersuchen Erinnerungsorte
Universität als Erinnerungsort: Ehrentafeln im Hörsaalgebäude. Foto:PhilippHerrnberger
KlarText!
K
larText! – unter diesem Motto ver-
gibt die Klaus Tschira Stiftung
wieder einen Preis für verständliche
Wissenschaft. DoktorandInnen der
Fächer Biologie, Chemie, Informatik,
Mathematik, Neurowissenschaften und
Physik können sich bis zum 29. Februar
bewerben – mit einem im Jahr 2011
veröffentlichten Artikel, in dem sie
ihre Forschungsergebnisse anschau-
lich und verständlich beschreiben. Die
Gewinner des Wettbewerbs erhalten je
5.000 Euro.
www.klaus-tschira-preis.info
Arbeit als
Ausstellungsobjekt
A
rbeit ist ein allgegenwärtiges The-
ma. Sie prägt das Leben von Ge-
sellschaft und Individuen – aber was
genau bedeutet Arbeit? Studierende des
Studiengangs „Museum und Ausstel-
lung“ haben sich dieser Frage angenom-
men und einen Ausstellungsparcours
konzipiert. Der Titel: „alles ist ARBEIT
ist alles“. Entstanden sind Exponate an
verschiedenen Orten der Oldenburger
Innenstadt, in Schaufenstern oder Vitri-
nen, die neue künstlerische und kultur-
wissenschaftliche Sichtweisen eröffnen
und Passanten mit dem Thema Arbeit
konfrontieren sollen. Die Ausstellung
zeigt Meinungen und Erfahrungen und
gibt Raum für individuelle Sichtweisen.
www.allesistarbeitistalles.
uni-oldenburg.de/index.html
Wann: Eröffnung: 20. April,
Ausstellung: 21.4. bis 4.5.
Wo: Oldenburger Innenstadt