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UNI-INFO
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Personalien
Prof. Dr. Matthias
Bormuth
,
Medizin-
ethiker und -histori-
ker und bisher Heisen-
berg-Stipendiat an der
Universität Tübingen
und der Columbia
University in New
York (USA), ist auf die Heisenberg-Pro-
fessur für Vergleichende Ideengeschichte
am Institut für Philosophie berufen wor-
den. Bormuth studierte Medizin an den
Universitäten Marburg und Göttingen.
Es folgten Tätigkeiten in Frankfurt und
an der Universitätsklinik Jena. 1995
wechselte Bormuth an die Universität
Tübingen, wo er unter anderemWissen-
schaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Ethik und Geschichte der Medizin war.
2001
promovierte er mit einer medizin-
ethischen Arbeit. Nach Assistentenjah-
ren in Tübingen folgte 2008 die Habilita-
tion. Als Humboldt-Stipendiat lehrte und
forschte Bormuth an der City University
New York (USA) und als Heisenberg-
Stipendiat an der Columbia University
(
beide New York, USA). In Oldenburg
wird der Wissenschaftler das interdiszi-
plinäre Profil des Psychiaters und Phi-
losophen Karl Jaspers aufnehmen und
ideengeschichtlich weiterführen.
Prof. Dr. Lars Ober-
haus
,
bisher Junior-
professor für Musik
und Musikdidaktik
an der Pädagogischen
Hochschule in Wein-
garten, ist auf die
Professur für Musik-
pädagogik am Institut für Musik beru-
fen worden. Oberhaus studierte Musik
und Philosophie für das Lehramt an
der Universität Paderborn und an der
Musikhochschule Detmold, wo er auch
promovierte. Anschließend absolvierte
er sein Referendariat in Marburg und
war als Gymnasiallehrer tätig. In Wein-
garten leitete Oberhaus das Zentrum
für Schulentwicklung und Professi-
onalisierung. Außerdem war er Vor-
standsmitglied des Arbeitskreises für
Schulmusik Baden-Württemberg. 2007
erhielt Oberhaus beim Internationalen
Musikpädagogischen Wettbewerb den
2.
Preis. Seine Forschungsschwerpunkte
liegen im Bereich musikpädagogische
Lehr- und Lernforschung, Musik und
Körper, Neue Musik, Philosophie der
Musikpädagogik und frühkindliche mu-
sikalische Bildung.
Prof. Dr. Iris Winkler
,
seit 2010 Hochschul-
lehrerin für „Didaktik
der deutschen Litera-
tur unter Einschluss
der Mediendidaktik“,
hat den Ruf auf den
Lehrstuhl für „Fach-
didaktik Deutsch“ an der Universität
Jena angenommen. Winkler studierte
Germanistik und Geschichte in Bam-
berg und war als Gymnasiallehrerin
tätig. Sie promovierte und habilitierte
sich an der Universität Jena.
Dr. Marron C. Fort
,
ehemaliger Leiter
der Arbeit sstel le
Niederdeutsch und
Saterfriesisch“, hat
für sein außerge-
wöhnliches Enga-
gement für das Nie-
derdeutsche und Saterfriesische das
Verdienstkreuz am Bande des Nieder-
sächsischen Verdienstordens erhalten.
Wissenschaftsministerin Prof. Dr.
Johanna Wanka überreichte die Aus-
zeichnung in Oldenburg. Fort, 1938 in
Boston geboren und seit 1988 deutscher
Staatsbürger, war von 1986 bis 2003
Akademischer Oberrat an der Univer-
sität. Bekannt wurde er unter ande-
rem durch die Veröffentlichung eines
saterfriesischen Wörterbuchs, zweier
Bände mit Volkserzählungen in saterfri-
esischer Sprache und der Übersetzung
des Neuen Testaments und der Psalmen
ins Saterfriesische. Fort studierte Ger-
manistik, Anglistik, Niederlandistik,
Skandinavistik sowie Mathematik in
Princeton (USA), Philadelphia (USA),
an der Universität Freiburg sowie in
Gent (Belgien). 1965 promovierte er in
Philadelphia. Von 1969 bis 1980 war er
Professor für Germanistik an der Staats-
universität New Hampshire. Zwei Gast-
professuren führten ihn an die Univer-
sität Oldenburg, wo er 1986 endgültig
blieb. Er ist Ehrenbürger Ostfrieslands,
durch die Verleihung des Indigenats
der Ostfriesischen Landschaft „einge-
bürgerter Ostfriese“ sowie Mitglied der
Fryske Akademy der Provinz Friesland.
Prof. Dr. Klaus Lenk
,
bis 2005Verwaltungs-
wissenschaftler am In-
stitut für Rechtswis-
senschaften, ist für
seinen Einsatz für eine
zukunftsfähige öffent-
liche Verwaltung mit
demBundesverdienstkreuz Erster Klasse
geehrt worden. Bundesinnenminister
Dr. Hans-Peter Friedrich, der den Orden
überreichte, würdigte Lenk als „einen
profilierten Verwaltungswissenschaftler,
der sein wissenschaftliches Wirken in
der Verantwortung für das Gemein-
wesen sieht“. Lenk wurde nach dem
Studium der Rechtswissenschaften in
Heidelberg und München und einer
Assistententätigkeit in Frankfurt/Main
1975
nach Oldenburg berufen. Zu sei-
nen Forschungsschwerpunkten zählen
Verwaltungsinformatik und eGovern-
ment. Lenk war Mitglied zahlreicher
nationaler und internationaler Komitees
und wissenschaftlicher Gremien. Bis
2003
war er Sprecher des Fachaus-
schusses Verwaltungsinformatik der
Gesellschaft für Informatik. An dem
wegweisenden Memorandum Electro-
nic Government der Gesellschaft für
Informatik und des VDE war er maß-
geblich beteiligt. Auch der Bericht eGo-
vernment in Europe geht maßgeblich
auf ihn zurück. Lenk ist weiterhin in der
Forschung tätig und seit 2005 Visiting
Professor an der Donau-Universität
Krems.
Prof. Dr. Uwe Meves
,
emeritierter Ger-
manist, hat erneut eine „Niedersach-
senprofessur 65+“ erhalten. Der Ex-
A
m 8. Juli ver-
starb in Berlin
im Alter von 85 Jah-
ren der Außerplan-
mäßige Professor
und Akademische
Direktor Dr. Wolf-
gang Günther. Wolfgang Günther
war Volks- und Realschullehrer und
seit 1966 zunächst als Assistent, dann
als Studienleiter und schließlich als
Akademischer Oberrat an der Pä-
dagogischen Hochschule und der
Universität beschäftigt. 1978 promo-
vierte er in Oldenburg mit einer viel
beachteten Arbeit über die Revolution
1918/19.
Die Habilitation in Neuerer
Geschichte und Landesgeschichte
folgte 1982. 1986 wurde er zum Au-
ßerplanmäßigen Professor ernannt;
seit 1991 war er im Ruhestand.
Günther gehörte zur Gründergene-
ration der Universität und des Fachs
Wolfgang Günther
Geschichte. Er engagierte sich unter
anderem 1972 bis 1974 im Grün-
dungsausschuss der Universität und
prägte das Fach an PH und Uni-
versität mehr als drei Jahrzehnte.
Insbesondere die nordwestdeutsche
Regional- und Landesgeschichte ver-
dankt ihm wichtige Arbeiten. Allen,
die ihn als Autor, als Student, als
Doktorand und als Kollegen kennen
lernen durften, wird er in Erinne-
rung bleiben: als engagierter Histo-
riker mit souveränem Überblick über
die Neuere Geschichte, als akade-
mischer Lehrer mit der Fähigkeit,
Begeisterung für die Geschichts-
wissenschaft zu entfachen und dies
mit der Vermittlung methodischer
Präzision zu verbinden, als bele-
sener Bildungsbürger alter Schule
und nicht zuletzt als warmherziger,
humorvoller Mensch.
Dietmar von Reeken
perte für die deutsche
Sprache und Litera-
tur des Mittelalters
hat bereits seit zwei
Jahren diesen Status
inne. Jetzt setzte er
sich erneut in einem
prominent besetzten
Bewerberfeld durch. Meves ist einer
von elf Spitzenforschern, die über die
gesetzliche Altersgrenze hinaus forschen
und lehren und dafür eine Unterstützung
aus dem „Niedersächsischen Vorab“
erhalten. In den kommenden eineinhalb
Jahren wird Meves sein Forschungspro-
jekt „Wahlvorschläge zur Aufnahme von
Germanisten in die Preußische Akade-
mie der Wissenschaften (1826-1900).