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UNI-INFO
41. Jrg. 2/14
Kooperation
für Nachwuchs
D
er wissenschaftliche Nach-
wuchs der Hochschule Bre-
men kann künftig an Qualifizie-
rungsangeboten der Graduierten-
akademie der Universität Olden-
burg teilnehmen. Das sieht eine
Kooperationsvereinbarung vor, die
Universitätspräsidentin Prof. Dr.
Babette Simon und Prof. Dr. Karin
Luckey, Rektorin der Hochschule
Bremen, in Oldenburg unterzeich-
net haben.
„Die ausgezeichnete Förderung des
akademischen Nachwuchses ist ein
besonderes Anliegen der Universi-
tät Oldenburg. Wir freuen uns, dass
junge Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler der Hochschule
Bremen Qualifizierungsangebote
unserer Graduiertenakademie
wahrnehmen werden. Diese Ko-
operation zeigt, dass die Wissen-
schaftsregion Nordwest auch im
Bereich der Nachwuchsförderung
noch weiter zusammenrückt“,
erklärte Universitätspräsidentin
Simon anlässlich der Unterzeich-
nung. Die Hochschule Bremen ist
nach der Hochschule Emden/Leer
und der Jade Hochschule die dritte
Hochschule der Region, mit der die
Universität in der Graduiertenför-
derung kooperiert.
Uni ist seit zehn Jahren familiengerecht
Z
um vierten Mal in Folge erhält die
Universität das Zertifikat „Familien-
gerechte Hochschule“. Vergeben wird
es für jeweils drei Jahre von der beruf-
undfamilie gGmbH, einer Initiative der
Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. UNI-
INFO sprach mit Jörg Stahlmann, Vize-
präsident für Verwaltung und Finanzen
(m.d.W.d.G.b.), und AngelikaMüller, die
das Projekt „Familiengerechte Hoch-
schule“ an der Universität leitet.
UNI-INFO: Herr Stahlmann, seit zehn
Jahren hat die Universität das Zertifikat
„Familiengerechte Hochschule“ – wel-
che Bedeutung hat das?
STAHLMANN: Im
Jahr 2004 haben
wir als erste nieder-
sächsische Univer-
sität das Zertifikat
erhalten. Es ist eine
Anerkennung da-
für, dass wir uns als
Hochschule zu un-
serer gesellschaftlichen Verantwortung
bekennen und Studierende, Mitarbeiter
und Wissenschaftler mit Familienauf-
gaben besonders unterstützen.
UNI-INFO: Frau Müller, was sind die
wichtigsten Entwicklungen?
MÜLLER : Wi r
haben es geschafft,
die Universität für
das Thema „Verein-
barkeit von Familie“
zu sensibilisieren.
Auf allen Ebenen
und in allen Orga-
nisationseinheiten
findet mittlerweile eine produktive Aus-
einandersetzung dazu statt. Ganz konkret
haben wir die Unterstützungsangebote
in der Kinderbetreuung kontinuierlich
ausgebaut. Die Kindertagesstätte des Stu-
dentenwerks ist für viele Studierende und
Beschäftigte eine wichtige Stütze. Au-
ßerdem gelang es uns, in den Prüfungs-
und Studienordnungen „Spielräume“ für
studierende Eltern zu schaffen. Das geht
soweit, dass wir mittlerweile auch ein
Teilzeitstudium anbieten.
UNI-INFO: Wie werden die Angebote
angenommen?
MÜLLER: Die Angebote der Kinder-
betreuung sind stark nachgefragt und
regelmäßig ausgebucht. Auch die Bera-
tungsangebote, die zentral wie dezentral
vorhanden sind, finden großen Anklang,
insbesondere bei Studierenden und Be-
schäftigten in der wissenschaftlichen
Qualifikationsphase.
UNI-INFO: Die Vereinbarkeit von Kin-
dern, Studium und Beruf ist nicht das
einzige Thema der „Familiengerechten
Hochschule“…
MÜLLER: Nein, wir haben unterschied-
liche Zielgruppen an der Universität,
also müssen wir auch die Themen und
Angebote differenzieren. Wir haben
uns auch frühzeitig mit dem Thema
„Pflege von Familienangehörigen“ aus-
einandergesetzt und bieten Vorträge und
Informationsveranstaltungen dazu an.
Das „familienfreundliche Führungsver-
halten“ ist ein weiteres wichtiges Thema.
Mit einer Handreichung, Fortbildungsan-
geboten und Gesprächen haben wir eine
deutliche Sensibilisierung erreicht. Auch
die Situation für Beschäftigte hat sich
mit dem Start der „Familiengerechten
Hochschule“ verbessert; für Beschäftigte
imMTV-Bereich wurden beispielsweise
flexible Arbeitsort- und Zeitmodelle ein-
geführt. Großen Handlungsbedarf gibt
es aber noch im Bereich „Vereinbarkeit
von Familie und wissenschaftlicher Qua-
lifizierung“. Hier begrüße ich ausdrück-
lich die breite öffentliche Diskussion,
da das Thema sehr komplex ist und die
Universität allein die Situation nicht
verbessern kann.
UNI-INFO: Wo sehen Sie Möglich-
keiten, die Universität noch familien-
freundlicher zu machen?
STAHLMANN: Es geht jetzt vorrangig
darum, Familienfreundlichkeit dau-
erhaft in der Kultur unseres universi-
tären Miteinanders zu verankern. Die
Vereinbarkeit von Beruf, Studium und
Familie soll künftig einen festen Platz
auf der Agenda der Verantwortlichen
und der Mitglieder aller Gremien er-
halten. Es sollen aber auch die vielfäl-
tigen Angebote der „Familiengerechten
Hochschule“ im Rahmen unserer Mög-
lichkeiten weiter ausgebaut werden.
Interview: Tobias Kolb
Kinder und Studium vereinbar machen: Kita auf dem Campus Haarentor
Foto: Studentenwerk
N
et zi nteg rat ion von er neuer-
baren Energien – darum ging
es beim ersten „PhD Workshop on
System Integration of Renewable
Energy“, zu dem sich kürzlich 70
NachwuchswissenschaftlerInnen an
der Universität Oldenburg und im Han-
se-Wissenschaftskolleg versammelt
hatten. Veranstalter waren das Pro-
motionsprogramm Systemintegration
Erneuerbarer Energien mit seinem
Sprecher Prof. Dr. Oliver Kramer und
das PhD-Programm Renewable Energy
der Graduiertenschule „Science and
Technology“.
Der erste Tag stand ganz im Zeichen
der Weiterbildung: Die Teilnehmer-
Innen beschäftigten sich in Tutori-
als mit Grundlagen von Smart Grids
oder Data-Mining in Energieinfor-
mationssystemen. Auch ein Demons-
trationsversuch zur Elektrokatalyse
sowie Laborführungen im Bereich
Windenergie- und Halbleiterforschung
standen auf dem Programm. Am fol-
genden Tag präsentierten Promovie-
rende, HochschullehrerInnen und ihre
Gäste von der University of Victoria,
Kanada, eigene Forschungsergebnisse.
Der dritte Tag diente der internationa-
len Forschungskooperation. So erläu-
terte Ingmar Krieger vom Niedersäch-
sischen Wissenschaftsministerium die
Strategie zur Internationalisierung
des Wissenschafts- und Forschungs-
standorts Niedersachsen. Prof. Dr.
Bernd Siebenhüner, Vizepräsident für
Wissenschaftlichen Nachwuchs und
Qualitätsmanagement der Universität,
und Andreas Günther, Koordinator des
PhD-Programms Renewable Energy,
stellten die Internationalisierungs-
strategie der Universität vor sowie die
Angebote zur überfachlichen Qualifi-
kation des wissenschaftlichen Nach-
wuchses.
Smarte Netzintegration
Internationaler Workshop zur Energieforschung
EU-Förderung
Z
wei neue EU-Förderprogramme
sind zu Beginn des Jahres gestartet:
„Horizont 2020“ ist ein europäisches
Rahmenprogramm für Forschung und
Innovation. Bei „ERASMUS+“ han-
delt es sich um ein EU-Programm zur
Förderung von Mobilität und internati-
onaler Bildungszusammenarbeit. Eben-
falls in eine neue Runde geht die EU-
Strukturfondsförderung. Diese kam der
Universität Oldenburg bisher vor allem
über den Europäischen Fonds für Regi-
onale Entwicklung (EFRE) zugute. Das
Förderspektrum in Niedersachsen ver-
ändert sich jedoch stark – die Antrags-
möglichkeiten für Hochschulen bei der
EU-Strukturfondsförderung verringern
sich. Für WissenschaftlerInnen, die an
einer Projektförderung interessiert sind,
bieten das EU-Hochschulbüro und das
International Relations Office Beratung
und Unterstützung.
referat-forschung-und-transfer
R
ichard-Balthasar von Busse
(Foto) hat am 1. Februar die Ge-
schäftsführung der Schlaues Haus
gGmbh übernommen. Die Gesell-
schafter Universität Oldenburg und
Jade Hochschule bestellten von Busse
in ihrer jüngsten Versammlung. Er
folgt Dr. Petra Buchholz nach, die seit
2012 die Geschäfte führte und deren
Vertrag vereinbarungsgemäß am 31.
Januar endete. Für die Übergangszeit
steht sie als Beraterin zur Verfügung.
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ba-
bette Simon und Dr. Elmar Schrei-
ber, Präsident der Jade Hochschule,
zeigten sich über die Bestellung er-
freut. Mit von Busse habe man eine
exzellent vernetzte und erfahrene
Persönlichkeit gewinnen können.
Zugleich dankten sie der bisherigen
Geschäftsführerin, die sich künftig
wieder vollumfänglich der Leitung des
Gründungs- und Innovationszentrums
(GIZ) an der Universität Oldenburg wid-
men wird. „Frau Buchholz hat den Bau
des Schlauen Hauses erfolgreich zum
Abschluss gebracht, für die planmä-
ßige Eröffnung im Herbst 2012 gesorgt
und das Projekt – auch in schwierigen
Zeiten – souverän geführt“, erklärte
Simon. Beide Gesellschafter betonten,
dass es Buchholz zu verdanken sei, dass
sich das Veranstaltungsprogramm des
Schlauen Hauses binnen kurzer Zeit
einer starken Nachfrage erfreue.
Von Busse absolvierte eine Banklehre
und studierte Rechtswissenschaften in
Göttingen und Bonn. Seine berufliche
Laufbahn setzte er bei der Dresdner
Bank fort, wo er unter anderem die
Kreditabteilung in der Niederlassung in
Mailand leitete und von 1988 bis 1992
als Repräsentant in Rom wirkte. An-
schließend kehrte er nach Deutsch-
land zurück, wo er unter anderem die
Filiale in Kiel leitete und von 2000
bis 2002 auch die Leitung für die Un-
ternehmenskunden
in Schleswig-Hol-
stein übernahm.
Von 2002 bis zu
seiner Pensionie-
rung 2007 war er
bei der Bremer
Landesbank Kre-
ditanstalt Oldenburg für die Leitung
des Geschäftsfeldes Firmenkunden
zuständig. Von Busse hat zahlreiche
Mandate inne. So ist er zum Beispiel
kommissarischer Vorstandsvorsitzen-
der im Präventionsrat Oldenburg e.V.
und Vorstandsmitglied im Oldenbur-
ger Landesverein e.V..
Schlaues Haus:
Von Busse führt Geschäfte
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