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UNI-INFO
41. Jrg. 2/14
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iel gebraucht ist es: das Wort von der
„Energiewende“. Auch und gerade
jetzt, vor der Reform des Erneuerbare-
Energien-Gesetzes (EEG). Wirtschafts-
und Energieminister Sigmar Gabriel
will sie bis zum 1. August umsetzen.
Und damit die Wende voranbringen, die
im Jahr 2050 realisiert sein soll. Dann
soll der Strom in Deutschland zum
größten Teil aus erneuerbaren Ener-
Erneuerbare Strategien
„Energiewende – die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts“: Eine Podiumsdiskussion mit sechs Experten
gien kommen: aus Wind, Wasser, Son-
ne oder Biomasse. Doch was genau
sind Bausteine und Ziele der Wende?
Wie wirkt sie sich auf die Nord-
west-Region aus? Was kostet
sie und: Inwieweit belastet
sie die Bürgerinnen und
Bürger? „Energiewen-
de – die größte He-
rausforderung
des 21. Jahr-
hunderts“
ist der Titel einer öffentli-
chen Podiumsdiskussion
mit ExpertInnen, die sich
diesen Fragen widmen.
Es ist ein brisantes Thema.
Widersprüchlich lesen sich
derzeit Positionen und Fakten.
Da wi rd
zum Bei-
spiel der
Anteil der
erneuerbaren
Energien an der
Stromproduktion
immer größer, und
alle Bundestagsparteien
haben sich zum Klimaschutz
bekannt. Und dennoch boomt
derzeit die Energiegewinnung aus
Braunkohle, die CO
2
-Emmissionen
steigen. Nur eine Ungereimtheit in
einem hochkomplexen politischen Feld.
Und eine zu diskutierende Herausforde-
rung für die Podiumsgäste: Welche Pro-
gnosen für ein Gelingen des „Projekts
Energiewende“ geben sie ab?
Mit der Materie sind sie bestens ver-
traut. Zum Beispiel Prof. Dr. Claudia
Kemfert vom Deutschen Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW). Sie
wird einen Impulsvortrag halten und
sich danach der Diskussionsrunde
anschließen. Dort trifft sie auf den
Niedersächsischen Umweltmini-
ster Stefan Wenzel, den Präsi-
denten des Wuppertal Instituts
für Klima, Umwelt, Energie,
Prof. Dr. Uwe Schneidewind,
den Vorstandsvorsitzenden
der EWE AG, Dr. Werner
Brinker, und auf Dr. Klaus
Meier, Gründer der wpd
AG in Bremen. Modera-
tor ist Ronny Meyer, Ge-
schäftsführer der WAB
Windenergie-Agentur
(Informationen zu den
Experten siehe unten).
Geballter Energiesach-
verstand also, und es ist kein Zufall,
dass die Lebensläufe fast aller Dis-
kutanten Berührungspunkte mit der
Universität aufweisen – ob in der
Vergangenheit als Student (Ronny
Meyer), als Juniorprofessorin (Claudia
Kemfert), Hochschulratsvorsitzender
V
j
(Werner Brinker) oder gar als Präsi-
dent (Uwe Schneidewind). Das Thema
ist mit der Uni verwachsen: Bereits in
den 1970er Jahren beschäftigten sich
WissenschaftlerInnen der Universität
pionierhaft mit Fragen der Energie-
und Umweltforschung – als Photovol-
Die Podiumsdiskussion „Ener-
giewende – die größte Heraus-
forderung des 21. Jahrhunderts“
ist Teil des Programms zum 40.
Geburtstag der Universität Ol-
denburg. Sie findet statt am Frei-
tag, 21. März, 17.30 Uhr, in der
Kongresshalle der Weser-Ems-
Halle Oldenburg. Organisatoren
sind die Universität Oldenburg
und ForWind, die Bremer Landes-
bank unterstützt die Diskussion
exklusiv als Partner des Projekts
„40 Jahre Universität Oldenburg“.
Die Veranstaltung ist zugleich
Teil des Rahmenprogramms der
zukunf tsenergien nordwest,
Deutschlands größter Job- und
Bildungsmesse zu erneuerbaren
Energien, die am 21. und 22. März
in der Weser-Ems-Halle stattfin-
det.
Die Podiumsdiskussion
taikanlagen auf dem eigenen Dach und
Offshore-Windenergieanlagen noch
Zukunftsvisionen waren. Inzwischen
werden die Fragen breit gesellschaft-
lich diskutiert. Bleibt abzuwarten, wie
die Podiumsdiskussion zu ihrer Klä-
rung beiträgt. (me)
H
eute gehören 28 Arbeitsgruppen
mit fast 300 MitarbeiterInnen
ForWind an“, sagt der Oldenburger
Energiemeteorologe Dr. Detlev Heine-
mann. Er muss es wissen: Heinemann
war Gründungssprecher von ForWind.
Im März 2004 schlossen sich zwei For-
schungsgruppen der Universität Olden-
burg und sieben Forschungsgruppen
der Universität Hannover zu ForWind
zusammen. Das Ziel damals: Die For-
schungsaufgaben in der Windenergie
zu bündeln und den Wissenstransfer
zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und
Politik zu fördern. 2009 trat dem Zen-
trum für Windenergieforschung die
Universität Bremen bei. „ForWind hat
sich über die Jahre einen festen Platz
in der nationalen und internationalen
Windenergieforschung erarbeitet“, sagt
Prof. Dr. Joachim Peinke, Physiker und
ebenfalls ForWind-Gründungsmitglied.
Zehn Jahre ForWind, das ist Grund
zu feiern – mit einem großen Festakt,
an dem die Niedersächsische Ministe-
rin für Wissenschaft und Kultur, Dr.
Gabriele Heinen-Kljajic, sowie Prä-
sidentInnen und VertreterInnen der
drei Universitäten teilnehmen. Die
ForWind-Sprecher Prof. Dr. Raimund
Rolfes und Prof. Dr. Martin Kühn in-
formieren über „Herausforderungen für
Forschung und Lehre“. Anschließend
diskutieren Vertreter aus Wissenschaft
und Wirtschaft die Perspektiven der
Windenergie. (tk)
Wann: 18. Februar, 18.00 Uhr
Wo: Audimax, A14
ForWind feiert
10-jähriges Jubiläum
Festakt mit Wissenschaftsministerin
Die Podiumsgäste
StefanWenzel
ist seit 2013 Nieder-
sächsischer Minister für Umwelt,
Energie und Klimaschutz. 1998
wurde erMitglied des Niedersäch-
sischen Landtags in der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen, deren
Vorsitzender er von 2004 bis 2013
war. Wenzel studierte Agraröko-
nomie an der Universität Göttin-
gen. Während eines einjährigen
Aufenthalts in Südamerika war
er unter anderem in einem SOS
Kinderdorf und einem genossen-
schaftlichen Existenzgründungs-
projekt tätig. Zehn Jahre war er
Gesellschafter eines Groß- und
Einzelhandels fürWein aus ökolo-
gischemAnbau. Wenzel war viele
Jahre aktiv in der Jugendarbeit
sowie in Anti-Atom-Initiativen.
Prof. Dr. Uwe Schneidewind
ist seit
2010 Präsident und wissenschaft-
licher Geschäftsführer des Wup-
pertal Instituts für Klima, Umwelt,
Energie. Er startete seinen beruf-
lichenWerdegang imBereich Stra-
tegischeUmweltmanagementbera-
tung bei Roland Berger & Partner
in Düsseldorf. Anschließend war
er als Projektleiter am Institut
für Wirtschaft und Ökologie der
Universität St. Gallen tätig, wo er
promovierte und sich habilitierte.
1997 wurde er auf die Professur
für „Betriebswirtschaftslehre, ins-
besondere Produktionswirtschaft
und Umwelt“ an die Universität
Oldenburg berufen. Von 2004 bis
2008 war Schneidewind Präsident
der Universität Oldenburg.
Ronny Meyer
ist Geschäftsfüh-
rer der Windenergie-Agentur
WAB und deren Tochter für In-
novation germanwind GmbH.
Zuvor war er bei der Boston
Consulting Group im Bereich
der Energiewirtschaft mit Fo-
kus auf Erneuerbare Energien
tätig. Seine berufliche Karriere
begann er als Projektleiter für
Forschung und Entwicklung in
einem kleinen Beratungsunter-
nehmen für Windenergie. Dort
leitete er Projekte zur Integration
von Windenergie ins Stromnetz
und entwickelte unter anderem
Software für die Energiewirt-
schaft. Ronny Meyer hat Physik
an der Universität Oldenburg
studiert.
Dr. Klaus Meier
hat als gelernter
Jurist bereits Anfang der 1990er
Jahre Landwirte bei der Errich-
tung von Einzel-Windkraftan-
lagen beraten. 1996 gründete
er die wpd GmbH in Bremen
mit dem Ziel, Windparks in
Deutschland zu projektieren.
2001 wurde das Unternehmen in
eine Aktiengesellschaft umge-
wandelt. 2009 wechselte Meier
in den Aufsichtsrat. wpd ist heu-
te der größte deutsche Onshore-
Windpark-Betreiber und gehört
zu den führenden Entwicklern
für Offshore-Windparks. Rund
860 Mitarbeiter arbeiten nati-
onal wie international an dem
Ausbau der erneuerbaren En-
ergien.
Dr. Werner Brinker
gehört dem
Vorstand der EWE AG seit 1996
an, seit 1998 als Vorsitzender. Er
blickt auf mehr als 30 Jahre Er-
fahrung in der Energiewirtschaft
zurück. Im Jahr 1978 startete
er seine berufliche Laufbahn
bei EWE, bevor er zur Preussen
Elektra AG (heute: E.ON Ener-
gie AG) nach Hannover wech-
selte. 1996 kehrte Brinker zur
EWE AG zurück und übernahm
die Position des Technischen
Vorstands. Brinker hat sich –
vor allem Offshore – aktiv für
den Ausbau der erneuerbaren
Energien eingesetzt. Von 2003
bis 2013 war er Hochschulrats-
vorsitzender der Universität Ol-
denburg.
Prof. Dr. Claudia Kemfert
ist
ausgewiesene Expertin in Fra-
gen von Energie und Nachhal-
tigkeit. Seit 2004 leitet sie die
Abteilung Energie, Verkehr und
Umwelt am Deutschen Institut
für Wirtschaftsforschung (DIW)
in Berlin, seit 2009 ist sie Pro-
fessorin für Energie-ökonomie
und Nachhaltigkeit an der Hertie
School of Governance. Sie stu-
dierte und promovierte an der
Universität Oldenburg, bevor sie
als Juniorprofessorin vier Jahre
lang eine Forschungsgruppe lei-
tete. 2004 erhielt sie den Ruf an
das DIW, verbunden mit einer
Professur für Umweltökonomie
an der Berliner Humboldt-Uni-
versität.
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