41. Jrg. 3/14
UNI-INFO
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Redaktionsschluss: 15. des Vormonats.
Mit Namen gekennzeichnete Artikel
geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion, sondern die persönliche
Meinung der VerfasserInnen wieder.
SESA-Labor eröffnet
D
as von OFFIS und der Universität
aufgebaute Labor „Smart Energy
Simulation and Automation Labor“, kurz
SESA-Lab, ist Ende März an den Start
gegangen. Zur Eröffnung sprachen Prof.
Dr.-Ing. Jochen Kreusel, der in Zürich
das weltweite Smart-Grids-Programm
des ABB-Konzerns leitet, und Torsten
Maus, Geschäftsführer der EWE Netz
GmbH. SESA-Lab verfolgt einen in-
novativen Ansatz in der Echtzeit-Co-
Simulation intelligenter Steuer- und
Regelungssysteme. Es evaluiert diese
Systeme umfassend, um sie schnell und
risikolos zur Anwendung zu bringen.
S
port als kulturelle Praxis“ ist The-
ma der Jahrestagung der Deut-
schen Vereinigung für Sportwissen-
schaft (dvs). Organisiert wird sie
vom Arbeitsbereich „Soziologie und
Sportsoziologie” der Universität unter
der Leitung von Prof. Dr. Thomas
Alkemeyer.
Im Fokus stehen Praktiken aller
Formen des Sports, vom Spitzen-
und Wettkampfsport bis hin zu
Gesundheits-, Trend- und Risiko-
sportarten. Doch wie werden diese
Praktiken inszeniert und konstru-
iert? Wie bearbeiten und formen
Spitzensportler ihre Körper? Wie
loten Straßensportler die Spielräu-
me urbaner Umwelten aus? Was
bewegt Freizeitsportler dazu, sich
permanent selbst zu vermessen?
WissenschaftlerInnen verschiedener
Fachrichtungen diskutieren Fragen
wie diese in sieben Panels und 20
Fachvorträgen.
Kooperationspartner der Tagung
sind das Bundesinstitut für Sport-
wissenschaft in Bonn, die Sektion
„Soziologie des Körpers und des
Sports“ der Deutschen Gesellschaft
für Soziologie (DGS), das Olden-
burger DFG-Graduiertenkolleg
„Selbst-Bildungen“ sowie das Wis-
senschaftliche Zentrum „Genealogie
der Gegenwart“.
In einem Nachwuchsworkshop im
Vorfeld der Tagung stellen Master-
Studierende, Promovierende und Ha-
bilitierende ihre Forschungsvorhaben
zur Diskussion. Er wird gefördert von
der Universitätsgesellschaft Olden-
burg (UGO) und dem Allgemeinen
Studierendenausschuss (AStA) der
Universität.
/
sport-kulturelle-praxis/
Wann: 3. bis 5. April
(Nachwuchsworkshop: 2. bis 3. April)
Wo: A14
Praktiken des Sports
Jahrestagung „Sport als kulturelle Praxis“
„Hexenküche“
B
ereits zum sechsten Mal kommen
internationale Wissenschaftlerinnen
zum Walpurgisnachttreffen „Aus der
Hexenküche der Materialwissenschaf-
ten“ im Harz. Die Tagung soll Frauen
zusammenbringen, die als Chemike-
rinnen und Physikerinnen im Bereich
Materialwissenschaft forschen. Außer-
dem soll sie Nachwuchswissenschaft-
lerinnen ermutigen, ihre berufliche
Laufbahn fortzusetzen. Daher stehen
nicht nur aktuelle Forschungsergeb-
nisse im Mittelpunkt der Tagung, son-
dern auch die Lebensläufe der Wis-
senschaftlerinnen. So können sich
Nachwuchswissenschaftlerinnen über
Wege in die Wissenschaft informieren.
Tagungsleiterin ist Prof. Dr. Katharina
Al-Shamery, Chemikerin und kom-
missarische Präsidentin der Universi-
tät. Die Tagung wird veranstaltet vom
Center of Interface Science (CIS) der
Universitäten Oldenburg, Osnabrück
und Bremen in Zusammenarbeit mit
dem Arbeitskreis Chancengleichheit
in der Chemie (AKCC), der Gesell-
schaft Deutscher Chemiker (GDHC),
der Deutschen Bunsengesellschaft für
Physikalische Chemie (DBG) und den
DFG-Sonderforschungsbereichen „Ato-
mic Scale Control of Energy Conversi-
on“ und „Structure and Dynamics of
Internal Interfaces“.
Wann: 29. und 30 April
Wo: Museumsbergwerk Rammelsberg
Den Ausbau der Versorgungsforschung im Blick: Prodekan H.-Jürgen Appelrath und Antje Timmer.
Foto: Daniel Schmidt
Chronisch kranke
Menschen besser versorgen
Antje Timmer neue Professorin am Department für Versorgungsforschung
D
er Aufbau des Departments für
Versorgungsforschung schreitet
voran: Dr. Antje Timmer ist auf die
Professur für „Epidemiologie und Bio-
metrie“ an der Fakultät VI Medizin und
Gesundheitswissenschaften berufen
worden. Zuvor war die Medizinerin
am Leibniz Institut für Epidemiologie
und Präventionsforschung (BIPS) in
Bremen tätig. Mit Timmer ist nun die
zweite von insgesamt sieben Profes-
suren des Departments besetzt. Bereits
seit Mai vergangenen Jahres ist Prof. Dr.
Andreas Hein für den Bereich „Medi-
zintechnik“ zuständig.
„Frau Professor Timmer ist eine natio-
nal und international ausgewiesene Epi-
demiologin. Sie vertritt ein Gebiet, das
für Forschung und Lehre im klinischen
Bereich und im gesamten Gesundheits-
wesen unverzichtbar ist“, erklärte Prof.
Dr. H.-Jürgen Appelrath, Prodekan der
Medizinischen Fakultät. Timmer sei
in der evidenzbasierten Medizin ver-
wurzelt und sowohl in der klinisch-
praktischen als auch in der fundierten
methodischen Arbeit sehr erfahren. Mit
Blick auf den weiteren Ausbau der Ver-
sorgungsforschung betonte Appelrath:
„Unser Ziel ist es, noch in diesem Jahr
zwei weitere Professuren zu besetzen.“
Sie freue sich auf den Kontakt zu den
Studierenden der European Medical
School, so Timmer zu ihrer neuen Auf-
gabe. „Ich möchte den jungen Men-
schen die Epidemiologie und Biometrie
gerade in ihrer aktuellen Bedeutung für
eine wissenschaftlich fundierte ärzt-
liche Versorgung nahebringen.“
Timmer studierte Medizin in Hannover.
Im Anschluss daran absolvierte sie das
Masterstudium „Klinische Epidemiolo-
gie“ in Calgary, Kanada. 1996 promo-
vierte sie in Essen mit einer Dissertation
zu chronisch entzündlichen Darmer-
krankungen. Epidemiologisch tätig war
Timmer in Essen, Freiburg, München
und seit 2011 in Bremen. Ihre klinische
Ausbildung hat die Internistin und Gas-
troenterologin am Universitätsklinikum
Regensburg absolviert. Dort habilitierte
sie sich 2006 zu Aspekten der Lebens-
qualität von Menschen mit chronisch
entzündlichen Darmerkrankungen. Seit-
dem beschäftigt sich Timmer mit der
Versorgung junger chronisch kranker
Menschen und führte dazu auch mehrere
große Befragungsstudien mit Betroffenen
und Versorgern durch.
Die Versorgungsforschung ist ein inter-
disziplinäres Gebiet. Die Wissenschaft-
lerInnen erfassen den Bedarf an medizi-
nischer Versorgung, erklären Prozesse des
Gesundheitswesens und den Zugewinn an
Gesundheits- und Lebensqualität. Ziel ist
es, anwendungsorientiert Versorgungs-
konzepte zu verbessern, neue zu entwi-
ckeln, umzusetzen und ihreWirksamkeit
im Alltag zu beobachten. (me)
S
ie waren überall: Auf den Gängen
des Campus Wechloy, imHörsaal-
zentrum, auf dem Mensavorplatz, in
der Warteschlange des Culinariums.
Und wenn der von Hörforschern viel-
beschriebene Cocktailpartyeffekt ein-
mal nicht die Ober-
hand gewonnen
hatte, konnte man
sogar ein paar Ge-
sprächsfetzen mit-
hören – von „lärm-
a r m e n T r e n n -
scheiben“, „Im-
pulsschalleinwirkung“ oder der „Ul-
traschall-Ortung bei Fledermäusen“.
Die Rede ist von den mehr als 1.700
AkustikerInnen und AudiologInnen,
die den Campus eine Märzwoche lang
zur Hochburg der Schall-Akustik und
Hördiagnostik machten.
Erstmals parallel fanden die 40. Jah-
restagung für Akustik (DAGA) und
die 17. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Audiologie (DGA)
statt – zwei wissenschaftliche Großta-
gungen, die Hörforscher Prof. Dr. Dr.
Birger Kollmeier (Foto) an die Uni-
versität holte. Das Leitthema beider
Konferenzen war das des Oldenbur-
ger Exzellenzclusters: Hören für alle.
Noch immer überwältigt sei er von
der positiven Resonanz, sagt Tagungs-
präsident Kollmeier rückblickend auf
die beiden Großveranstaltungen. „Die
Plenarvorträge waren inhaltlich echte
Höhepunkte.“ Thema waren neueste
Lösungen, wie man den Hörnerv direkt
stimulieren kann. „Dass das weniger
über optische Lichtreize funktioniert,
sondern vielmehr über die Akustik und
Optogenetik, ist eine der bleibenden
Erkenntnisse.“
Ein Höhepunkt sei auch der Vortrag des
Leipziger Neurowissenschaftlers Prof.
Dr. Erich Schröger gewesen. Dieser zog
die großen Linien von den Anfängen
der Psychophysik im 19. Jahrhundert
Gegen den Cocktailpartyeffekt
Akustiker- und Audiologentagungen: Birger Kollmeier zieht Resümee
bis zu den Themen des Oldenburger
Exzellenzclusters. „Es war schön und
besonders eindrücklich, so etwas von
renommierter Seite zu hören.“
Überhaupt habe es keine bessere Ge-
legenheit geben können, die Marke
des Exzellenzclusters einem größeren
Fachpublikum bekanntzumachen.
„Wir haben die Konferenzen bewusst
so angelegt, dass sie zu den drei
Hauptthemen unseres Clusters passen:
Hördiagnostik, bessere Hörhilfen,
Hörunterstützung im subklinischen
Bereich.“ So habe man im Cluster
entwickelte Modelle direkt mit den
Tagungsteilnehmern diskutieren
können. Und die nächste Konferenz?
Kommt bestimmt, aber nun konzen-
triert man sich zunächst wieder auf
die Forschung im Exzellenzcluster.
Kollmeier: „Wir arbeiten derzeit be-
sonders intensiv an Modellen, um das
auditorische Profil des Patienten noch
besser erfassen zu können.“ (me)
Online-Vorlesung
U
m „Technik und Lebenswelt“ geht
es bei einer bundesweiten Online-
Ringvorlesung, zu der die Universität
per Videokonferenz zugeschaltet ist. Bis
Juli beleuchten WissenschaftlerInnen
verschiedener Fachrichtungen das The-
ma aus unterschiedlichen Perspektiven.
Zum Auftakt spricht Prof. Dr. Gangolf
Hirtz, Hochschullehrer für Digital- und
Schaltungstechnik an der Technischen
Universität Chemnitz, über„Home-
e-call – Technische Systeme, die im
Alter das Verbleiben in der häuslichen
Umgebung ermöglichen“. Das Center
für lebenslanges Lernen (C3L) bietet
diese Vorlesungsreihe gemeinsam mit
zwölf weiteren Hochschulen bereits
zum fünften Mal an. Die Aufzeich-
nungen der Vorträge sind im Internet
abrufbar.
/
online-ringvorlesung
Wann: 7. Mai, 16.00 Uhr
Wo: Lifelong Learning Campus,
V03 0-E002