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UNI-INFO
40 Jrg. 3/13
Internationaler Tag
A
m „Internationalen Tag 2013“
informiert das International Stu-
dent Office (ISO) über Studiums- und
Praktikumsaufenthalte weltweit. Stu-
dierende aller Fachrichtungen und
Interessierte erhalten Informationen
zu Auslandsaufenthalten, Partner-
hochschulen sowie zu Stipendienpro-
grammen und anderen Finanzierungs-
möglichkeiten. Vor Ort sind auch der
Career Service, das BAföG-Amt sowie
die internationale Studentenorganisa-
tion AIESEC.
Wann: 16. April, 11.00 bis 15.00 Uhr
Wo: Mensafoyer, Campus Haarentor
Drei Stipendien
S
tudierende aller Fächer können
sich noch bis zum 15. Mai um
ein Stipendium der Peter Waskönig-
Stiftung bewerben. Die Stipendien
richten sich an Studierende der Uni-
versität, die in der Abschlussphase
ihres Studiums sind und sich durch
ein hohes Maß an Können, Initiative
und Verantwortung auszeichnen. Die
Stiftung vergibt drei Stipendien in
Höhe von monatlich 500 Euro jeweils
für ein halbes Jahr. Start ist der 1.
Oktober.
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forschung/6873.html
D
er Weg führt in die Subsahara – zu-
mindest für Prof. Dr. Marx Gómez
und seine Abteilung Wirtschaftsinfor-
matik / Very Large Business Appli-
cations (VLBA) am Department für
Informatik. „Export of the Training
and Master Programs Sustainable
and Environmental Informatics in the
Subsahara” heißt das hier angesiedelte
neue DAAD-Projekt. Es zielt darauf
ab, Masterstudiengänge und Trainings-
programme im Bereich betrieblicher
Umweltinformationssysteme (BUIS) zu
verankern, und zwar an Universitäten
in Ghana, Tanzania und Mozambique.
Das Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) fördert das
Projekt mit rund 300.000 Euro, es hat
eine Laufzeit von zwei Jahren. „Die be-
trieblichen Umweltinformationssysteme
breiten sich aus. Nach Lateinamerika
und Asien gehen wir nun auf den dritten
Kontinent.
Offenbar gewinnt der betriebliche
Umweltschutz und damit die Umwel-
tinformatik mehr und mehr an Bedeu-
tung, auch in der so genannten ‚dritten
Welt’“, so Gómez, der zusammen mit
den Oldenburger Wirtschaftsinforma-
tikern auf langjährige Erfahrungen
mit dem Export von Studiengängen
bauen kann.
In enger Zusammenarbeit mit ih-
ren Partnern in den Zielländern ent-
wickeln sie fach- und adressatenspe-
zifische Curricula, Studienmodule
und Trainingseinheiten. Dabei fließen
auch Ergebnisse einer Befragung von
AbsolventInnen der afrikanischen Uni-
versitäten sowie von ortsansässigen
Unternehmen mit ein. Für die Praxisre-
levanz sorgt Prof. Dr. Horst Junker von
der Berliner Beratungs- und Dienstlei-
stungsfirma IMBC GmbH, die Unter-
nehmen im Bereich des Umwelt- und
Informationsmanagements berät.
Export eines Studiengangs
Wirtschaftsinformatik: Projekt für Subsahara gestartet
W
er kennt das nicht: Man sitzt in
einem überfüllten Seminar und
hat (natürlich ausnahmsweise) die 40
Doppelseiten Vorbereitungstext nicht
gelesen. Beharrliches Gemurmel erfüllt
den Raum, während man immer weiter
in den gerade so eben noch ergatterten
Stuhl sinkt und es sich zwischen E-
Mailschreibenden Sitznachbarn gemüt-
lich macht. Es riecht nach Coffee To Go
aus Pappbechern, und das akademische
Viertel ist schon lange vorbei, als im
Hintergrund ein Referat zu laufen be-
ginnt.
Nach 20 Minuten drohen die Fragen der
Referatsgruppe zum kritischen Wende-
punkt des Szenarios zu werden, doch
zum Glück übernimmt wie immer Kom-
militone X das Wort. Der Kaffee hat in-
zwischen die richtige Temperatur, und es
ist klar, dass die Inhalte für die Klausur
auch innerhalb dieser zwei schlimmen
Wochen zum Semesterende in den Kopf
müssen. Bulimielernen ist ein weniger
beliebtes, aber doch bewährtes Prinzip
der Spezies Bachelorstudent, die aus der
Bologna-Reform vor allem eins gelernt
hat: Nämlich Wissen möglichst ange-
nehm zu konsumieren – man bezahlt
schließlich dafür.
Unsere Studienstruktur bestätigt uns
darin: Möglichst viel Input und mög-
lichst gute Reproduktionskompetenz
sind das Rezept, das uns mit auf den
Weg gegeben wird, um unser Bache-
lorstudium zu meistern. Aber vergisst
man beim Einhalten von Modulplänen
nicht oft, warum man eigentlich stu-
diert? Die bewährten Wege zu verlas-
sen, eine neue Lehr- und Lernkultur
zu installieren, genau das ist Ziel des
Projekts „Forschungsbasiertes Lernen
im Fokus“ (FLiF) an der Universität
Oldenburg. Als „Testpersonen“ dieses
neuen Konzepts haben wir, sechs an-
gehende ReligionspädagogInnen, uns
mit dem Thema „Vertrauen“ beschäftigt
– angeleitet durch den Dozenten PD
Dr. André Munzinger vom Institut für
Evangelische Theologie, auf eine etwas
andere Art.
Genauer ging es im Seminar „Ver-
trauen – Was ist das? “ darum, Po-
sitionen zum Thema Vertrauen zu
betrachten und eigenständig mit ihnen
zu arbeiten. Anstatt lediglich auf die
religiöse Perspektive des Phänomens
einzugehen, wurden wir ExpertInnen
für verschiedenste interdisziplinäre
Blickwinkel, die sich zwischen histo-
rischen, religiösen und soziologischen
Schwerpunkten aufspannten. Ausge-
hend von eigenen Erfahrungen mit
dem abstrakten Forschungsgegenstand
wurde die Forschung an Hintergrund-
texten zu einem dynamischen, interak-
tiven Prozess, bei dem jeder einzelne
Seminarteilnehmer ein Spezialgebiet
ausloten sollte. So entstanden über
das Semester hinweg ein regelmäßiger
Austausch und ein sich kontinuierlich
erweiterndes Bild des Begriffs „Ver-
trauen“.
Besonders war an diesem Seminar je-
doch nicht nur das Thema, sondern
vor allem die Struktur: Ausgehend von
Anstößen des Dozenten schufen wir
von der ersten Sitzung an den Inhalt
des Seminars gemeinsam und wurden
so Zeugen der produktiven Verzahnung
von Forschung und Lehre, die die Uni-
versität mit dem Projekt FLiF anstrebt.
Besonders die überschaubare Teilneh-
merzahl, aber auch der kontinuierliche
Austausch und das durch Lesewochen
strukturierte Lektürepensum haben
zum Gelingen des Seminars beigetra-
gen. In diesem Seminar ist es um andere
Kompetenzen gegangen, als darum,
möglichst viel Input abzuspeichern:
Die Vorträge der StudentInnen in der
Studierendenkonferenz am Ende des
Semesters zielten nicht nur auf die Re-
produktion des Gelernten ab, sondern
vor allem auf die Verknüpfung und das
Einsetzen des eigenen Wissens. Kri-
tische Reflexionsfähigkeit von fremden
und eigenen Anschauungen festigten
das erworbene Wissen ebenso wie ein
Bewusstsein dafür, dass Forschung
und wirklicher Wissenserwerb immer
Prozesse sind, die Beweglichkeit im
Denken erfordern.
Die angehenden Pädagoginnen nahmen
so nicht nur die inhaltlichen Dimensi-
onen des Themas Vertrauen für ihre
spätere Unterrichtsgestaltung mit, son-
dern vor allem die Erkenntnis, dass der
Lehrende sich die Prozesshaftigkeit des
Lernens immer wieder bewusst machen
muss, um im Sinne von Karl Jaspers ein
guter Lehrer zu sein, der „[...] immer
ein guter Forscher [ist]“.
„Ein erfolgreiches Seminar lässt unter
Umständen mehr Fragen offen als es
beantwortet“, resümiert André Munzin-
ger, in dessen Fakultät IV im kommen-
den Semester ein fächerübergreifender
Forschungstag geplant ist. Hier sollen
Studierende innovative Ideen für die
Lehre vorstellen, die sie in Seminaren
zuvor entwickelt haben.
Amrei Ochner studiert im 6. Bachelor-
Semester Mathematik, Sport und Evan-
gelische Theologie und Religionspäda-
gogik.
Wirklicher Wissenserwerb
Es muss nicht immer möglichst viel Input sein: Wie sich Studierende in
einem FLiF-Seminar eigenständig Zugänge erarbeiteten / Von Amrei Ochner
Amrei Ochner: „Warum studiert man eigentlich?“
Foto: Daniel Schmidt
Gründer-Austausch
D
as Gründungs- und Innovations-
zentrum (GIZ) lädt potenzielle
GründerInnen zum Austausch in den
„Gründer[blätterteich]“. Auf dem Pro-
gramm stehen Gespräche mit Ubbo
de Witt, Windenergie-Pionier sowie
Gründer und Geschäftsführer der Ol-
denburger Projekt GmbH. Mareike
Fischer von MCON Consulting stellt
das EU-Programm „Erasmus für Jung-
unternehmer“ vor. Anmeldung unter:
.
Wann: 11. April, 16.30 Uhr
Wo: Café Blätterteich,
Alexanderstraße 412
P
rofessor Hahn (Foto) hat den
Aufbau der European Medical
School Oldenburg-Groningen in den
vergangenen zwei Jahren maßgeblich
mit vorangetrieben. Dafür ist ihm
die Universität Oldenburg zu groß-
em Dank verpflichtet.“ Das erklärte
Präsidentin Prof. Dr. Babette Simon
Ende März anlässlich der Verabschie-
dung von Prof. Dr. Eckhart Hahn als
Dekan der Fakultät VI Medizin und
Gesundheitswissenschaften. Hahn
habe die Fakultät mit Hingabe und
Einsatz geleitet, betonte Simon. „Die
European Medical School ist sowohl
mit ihrer medizinischen Ausbil-
dung als auch in der Forschung auf
einem hervorragenden Weg, es geht
mit großen Schritten weiter voran.“
Nach einer Interimsphase, so ist sich
Simon sicher, könne die Führungs-
spitze der Fakultät wieder sehr gut
besetzt werden. Die Anfänge der Fa-
kultät würden immer mit dem hohen
Engagement von Hahn verbunden
bleiben. Er sei ein überzeugender
und wichtiger Botschafter der EMS
gewesen – sowohl in der Region als
auch darüber hinaus.
„EMS maßgeblich
mit vorangetrieben“
Universität verabschiedet Dekan Eckhart Hahn
Hahn war seit 2011 für die Euro-
pean Medical School Oldenburg-
Groningen (EMS) tätig, zunächst als
beratender Gründungsbeauftragter,
später als Gründungsdekan. Im Juli
2012 wurde nach mehr als 20 Jahren
in Deutschland erstmals wieder eine
Medizinische Fakultät gegründet: die
Fakultät für Medizin und Gesund-
heitswissenschaften an der Universi-
tät Oldenburg.
„Was für die Start-
phase der Fakultät
notwendig war, ist
geschehen. Alle
gesetzten Ziele der
European Medical
School wurden er-
reicht. Jetzt beginnt
eine neue Phase, die eine langfristige
Planung erfordert“, erklärte Hahn.
Der 69-jährige Mediziner, der unter
anderem langjähriger Vorsitzender
der Gesellschaft für Medizinische
Ausbildung war, will sich auch künf-
tig für die medizinische Aus- und
Weiterbildung sowie die Entwicklung
Medizinischer Fakultäten in Deutsch-
land und Europa engagieren.
I
m Wintersemester startet der nächste
Durchgang des Studiengangs Human-
medizin. Interessierte können sich im
April auf einer Veranstaltung über den
grenzüberschreitenden Studiengang
mit europaweitem Modellcharakter in-
formieren.
Der Informationstag stellt Auf bau
und Besonderheiten des Studiengangs
vor – in Einführungsveranstaltungen,
Demonstrationen und Patientenvorle-
sungen. Die Oldenburger Partnerkran-
kenhäuser, allgemeinmedizinische Pra-
xen und das University Medical Center
Groningen (UMCG) informieren im
Foyer über ihre Beiträge zum Modell-
studiengang. Informationsstände der
Studienberatung, der Medizinischen Fa-
kultät und anderer interner und externer
Einrichtungen runden das Angebot ab.
Der Modellstudiengang Humanmedizin
der European Medical School Olden-
burg-Groningen unterscheidet sich deut-
Neue Ärzte ohne Grenzen
Info-Tag: Studiengang Humanmedizin stellt sich vor
lich von traditionellen Studiengängen der
Humanmedizin: Patientenorientierung
und fächerübergreifendes Arbeiten be-
stimmen von Anfang an die Ausbildung.
Statt für das Physikum zu pauken, berei-
ten sich die künftigen ÄrztInnen durch
problemorientiertes Lernen mit Tuto-
rInnen, konsequenten Forschungsbezug
und intensives Kommunikationstraining
auf ihren Beruf vor.
Dabei lernen sie das Gesundheitssystem
des jeweiligen Nachbarlandes kennen:
Während ihres sechsjährigen Studiums
absolvieren sie ein Studienjahr an der
Rijksuniversiteit Groningen. Das Stu-
dium schließt in Oldenburg mit dem
deutschen Staatsexamen ab, das zur
uneingeschränkten Ausübung des Arzt-
berufes befähigt. Eine Anmeldung zum
Informationstag ist erforderlich.
Wann: 27. April, 10.00 bis 16.00 Uhr
Wo: A14, Campus Haarentor