UNI-INFO Erstsemester extra
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Sie kommen aus dem Ausland und be-
ginnen Ihr Studium an der Universität
Oldenburg?
Wir unterstützen Sie gerne bei allen Fragen
rund um Ihr neues Leben und Studium!
Für neue internationale Studierende or-
ganisiert das International Student Office
(ISO) eine internationale Orientierungs-
woche vom 6. bis 10. Oktober. Sie er-
halten Tipps für das Alltagsleben sowie
Unterstützung bei den anstehenden For-
malitäten und der Stundenplanerstellung.
Auch nach Semesterbeginn steht Ihnen das
ISOzur Seite: Ob es umdieAufenthaltser-
laubnis, Fragen zur Krankenversicherung
oder umStipendien geht – kommen Sie zu
uns, wir helfen Ihnen gerne weiter.
Willkommen! Welcome!
Unterstützung für internationale Studierende
You‘re an international student and
about to start studying at the University
of Oldenburg?
We’ll happily support you in all issues
of living and studying here!
The International Student Office (ISO)
will organize an international orien-
tation week that will take place from
October 6-10. This will be a good op-
portunity to find new friends, arrange
your time table and get organized.
The ISO team will be there for you
throughout the whole time of your
stay: Be it your residence permit, your
health insurance or scholarships –
come and see us, we’ll be happy to
help.
„Fühle mich wie zu Hause“
Nina Tsydenova wechselte zum Masterstudium aus Moskau nach Oldenburg
Nina (26), Master-Studentin „Sustainability Economics and Management“, hat in Moskau den Diplom-Studiengang „Internationale Bezie-
hungen“ absolviert.
UNI-INFO extra: Wann hast du dich
entschieden, in Deutschland zu stu-
dieren?
NINA: Das ist schon zehn Jahre her.
Ich war 2004 eine Woche in Dresden
bei einer wissenschaftlichen Ausstel-
lung und habe dort mit Mitschülern ein
Physik-Projekt vorgestellt. Das war mei-
ne erste Reise ins Ausland, und ich war
sehr fasziniert. Dann zog es mich zwi-
schenzeitlich eher nach Österreich, weil
ich in Wien einen Sprachkurs gemacht
hatte – Wien ist seither einfach meine
Lieblingsstadt. Ein bisschen größer als
Oldenburg…Fürs Studium finde ich eine
kleinere Stadt allerdings sehr, sehr schön.
UNI-INFO extra: Wie haben denn dei-
ne Familie, deine Freunde zuhause den
Gedanken aufgenommen, dass du nach
Deutschland gehen willst?
NINA: Für sie war es keine Überra-
schung. Ich habe schon während des
Diplomstudiums ein Auslandssemester
in Potsdam gemacht. Irgendwie war
es klar, dass ich wieder nach Deutsch-
land gehe. Als ich dann ein Stipendium
bekommen habe, konnte ich mich für
Masterstudiengänge bewerben.
UNI-INFO extra: Wie bist du in Olden-
burg gelandet?
NINA: An insgesamt neun Universi-
täten habe ich mich beworben und drei
Zusagen gekriegt. Flensburg, Lüne-
burg und Oldenburg, alle im Norden.
Dann habe ich mich für Oldenburg ent-
schieden. Ich bin zufrieden hier, habe
Freunde und fühle mich wie zu Hause.
UNI-INFO extra: Wie hast du dich auf
das Studium hier vorbereitet?
NINA: Das erste Problem war die Woh-
nungssuche, darum habe ich mich auch
zuerst gekümmert. Anfangs hatte ich
ein Zimmer imHermann-Ehlers-Haus –
vielleicht das hässlichste Gebäude
Oldenburgs (lacht). Ich wusste natür-
lich auch schon Einiges durch mein
vorheriges Auslandssemester…habe im
Vorfeld Versicherungsfragen abgeklärt,
mich auch informiert, was man eigent-
lich für diesen Aufenthaltstitel braucht,
um so viel wie möglich noch von zu
Hause aus zu regeln. Der Kontakt zu
meinem „Study Buddy“ über das ISO
hat mir auch sehr geholfen.
UNI-INFO extra: Was gefällt dir hier
an der Uni, und was war eher gewöh-
nungsbedürftig für dich?
NINA: Sprachlich hatte ich anfangs
schon Schwierigkeiten. Bei der ersten
Klausur bin ich erst einmal durchge-
fallen, weil ich die erste Frage nicht
verstanden hatte. Gewöhnungsbedürftig
fand ich: Es ist lockerer hier als in Russ-
land. Man kann zum Beispiel während
der Vorlesung essen und trinken – das
darf man in Russland gar nicht. Gut
finde ich bei den Vorlesungen, dass Ma-
terialien vorab über Stud.IP abrufbar
sind. Das ist gerade für ausländische
Studierende sehr günstig, weil man sich
besser vorbereiten und Wörter nach-
schlagen kann, die man nicht versteht.
Auch die Mensa gefällt mir sehr gut –
und dass sich alles schnell mit dem Rad
erreichen lässt.
UNI-INFO extra: Welche Unterschiede
fallen dir auf zwischen Deutschland und
Russland?
NINA: Dass man immer mit dem Fahr-
rad unterwegs ist, das ist in Moskau
zum Beispiel nicht so, es ist einfach
gefährlich und dauert wegen der weiten
Entfernungen eine Ewigkeit. Außerdem
sind die Leute hier insgesamt lockerer,
gerade an der Uni; in Moskau dagegen
habe ich viele eher als protzig empfun-
den. Hier kann man in Hausklamotten
raus- und zur Uni gehen, das finde ich
auch gut (lacht). In Moskau konnte ich
an der Uni praktisch nicht ohne hohe
Absätze auftauchen, dort ist man schon
unter Druck, sich möglichst schick zu
kleiden, obwohl das ja gar nicht nötig ist.
UNI-INFO extra: Was vermisst du an
der Heimat?
NINA: Meine Familie auf jeden Fall.
Und das Gefühl von Großstadt. Dass
man einfach rausgeht, und da sind alle
Möglichkeiten. Hier habe ich immer das
Gefühl, dass ich schon 50 Prozent der
Leute kenne, das bin ich von Moskau
zumBeispiel nicht gewohnt (lacht). Auch
die Luft der Großstadt: Als ich neulich
Hamburg besucht habe, dachte ich: Ja,
die Autoabgase habe ich ein bisschen
vermisst (lacht). Obwohl mein Studi-
engang ja in eine ganz andere Richtung
geht, Umwelt und so weiter… Die Spra-
che vermisse ich auch manchmal, weil
ich denke, ich unterhalte mich meist
auf Englisch oder Deutsch und habe
das Gefühl, dass ich einen Teil von mir
verliere. Humor und Charme kommen
in einer Fremdsprache nicht so rüber.
Wahrscheinlich ist das immer so.
UNI-INFO extra: Was wird bleiben von
deiner Zeit hier in Oldenburg?
NINA: Hoffentlich die Freundschaften!
Eigentlich bin ich ziemlich schlecht da-
rin, Kontakte über die Entfernung auf-
rechtzuerhalten. Aber meine Freunde
hier sind mir sehr wichtig, gerade als
ausländische Studierende, die nicht je-
des Wochenende nach Hause fahren
kann zu Eltern und Schulfreunden. Ich
denke, die Freundschaften, die hier
entstanden sind, sind richtige Freund-
schaften und werden andauern.
Interview: Deike Stolz
gen, doch Mira bekam die Umbrüche
im Land hautnah zu spüren. Sie war
dabei, als die Regierung Twitter und
Facebook abstellte, als Recep Tayyip
Erdogan unter Protesten erneut zum
Premier gewählt wurde. „Die in Istan-
bul interessieren sich unheimlich für
Politik, in einem Ausmaß, wie wir es
in Deutschland nicht gewohnt sind.“
An der Sabanci University, einer Pri-
vatuniversität, nahm sie ihr Studium
auf. „Auf dem Parkplatz standen viele
Porsches, und einige der Studieren-
den brachten nur ein Handy und ein
Ladegerät mit in die Seminare – an
denen sie sich auch nicht beteiligten“,
berichtet Mira. Doch sie ließ sich
davon nicht aus der Ruhe bringen.
Sie machte ihre Scheine, besuchte
Türkisch-Sprachkurse und engagier-
te sich in ihrer Freizeit ehrenamt-
lich. „Ich habe viel Zeit in ein Pro-
jekt mit Heimkindern investiert und
dort Workshops geleitet. Außerdem
gibt es in Istanbul jede Menge NGOs
und Kulturinstitute, die Vorträge
und Symposien anbieten. So habe
ich viele neue Eindrücke gewonnen
und spannende Leute aus der Türkei
und der ganzen Welt kennengelernt.“
Ein Engagement, das sich für Mira
auszahlte. Sie wird im kommenden
Monat wieder in die Türkei reisen und
dort ein Praktikum absolvieren. Und
auch ihre Bachelor-Arbeit wird sich
um das Thema Türkei drehen. (tk)
„Alles liegt
in deiner Hand“
Ein Auslandssemester erweitert den Horizont
Ein breites Lächeln zieht sich über
das Gesicht von Mira Hazzaa. Sie
denkt einige Sekunden nach. Dann
antwortet sie langsam und überlegt
auf die Frage, was das Beste an ihrem
Auslandssemester in Istanbul war:
„Es war wie ein Neuanfang. Ich habe
mir gesagt: Du bist jetzt im Ausland.
Du bist jetzt ein weißes Blatt, und du
hast jetzt die Chance, dieses Blatt zu
gestalten. Du kannst die Farben und
die Pinsel wählen, alles liegt in deiner
Hand.“ Und Miras Lächeln verbreitert
sich. „Und das habe ich gemacht“, fügt
die Studentin selbstbewusst hinzu.
Mira studiert im fünften Semester
Sozialwissenschaften und Pädago-
gik. Schon zu Beginn ihres Studiums
war für sie klar, dass sie ins Ausland
wollte. In ein Land, das ihr den Blick
über den Tellerrand ermöglicht. „Ich
wollte eine neue Lebensweise ken-
nenlernen, neue Sitten und Werte
entdecken.“, erklärt Mira. Und die
Türkei und Istanbul, die Stadt der
Gegensätze, das reizte sie.
Mira entschied sich das Auslandsse-
mester mit Erasmus zu planen. Un-
terstützt wurde sie dabei vom Inter-
national Student Office (ISO). Visa,
Auslands-BAföG, Versicherungen,
spezielle Zertifikate – Miras Vorbe-
reitungen erstreckten sich über ein
ganzes Jahr.
Dann ging es endlich los. Die Proteste
im Gezi-Park waren gerade abgeklun-
Fühlt sich wohl in Istanbul: Mira Hazza
Fremdsprachen lernen sich leichter
dort, wo sie gesprochen und gelebt wer-
den. Wer kann schon behaupten, er habe
auf Englisch, Arabisch, Russisch stu-
diert, geträumt, vielleicht geliebt?
Interkulturelle Erfahrungen berei-
chern! Sowohl persönlich als auch be-
ruflich. Und sie machen Spaß!
Enjoy the Erasmus-Experience.
Vernetzung total! Freunde überall.
Jobchancen erhöhen – bei vielen Un-
ternehmen sind Auslandserfahrungen
ein wichtiges Einstellungskriterium.
Blick über den Tellerrand des Fachs.
Du hast die Wahl: 200 Partnerunis
weltweit.
Auslands-BAföG und Stipendienpro-
gramme öffnen Türen!
Raus aus Deutschland, weg von zu
Hause, rein ins Abeuteuer (Ausland).
„Same same but different“ – Viele
Wege führen zum Ziel!
Das Team vom International Student Of-
fice (ISO) berät Sie gern zu allen Fragen
rund um das Thema Auslandssemester.
Ab ins Ausland – 10 gute Gründe
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