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UNI-INFO
40 Jrg. 6/13
Mehr Digitales
E
lektronische Zeitschriften, Daten-
banken und E-Books sind fester Be-
standteil der Universitätsbibliothek. Mit
Hilfe der Studiengebühren wurde das
Angebot an digitaler Information seit
dem letzten Jahr um 10.000 Titel erwei-
tert, darunter Enzyklopädien, Lehrbü-
cher und Forschungsliteratur. Bekannte
Universitätsverlage, wie zum Beispiel
Oxford University Press und Princeton
University Press sind ebenso vertreten
wie MIT Press, UTB, Elsevier, Pear-
son Education, Sage und Springer. Die
digitale Sammlung ist überwiegend
deutsch- und englischsprachig und im
ORBIS-Katalog recherchierbar. Neu
ist das Modell der „nutzergesteuerten
Erwerbung“: Der Kauf eines Titels
wird nach mehrmaligem Aufruf durch
Nutzer veranlasst und erst dann in den
Bestand der Bibliothek aufgenommen.
/
literatur-suchen/e-medien/
suche-nach-e-books/
Polnisch lernen
E
inen dreiwöchigen Intensivsprach-
kurs Polnisch mit anschließender
Studienfahrt an die Universität Torun
bietet das Sprachenzentrum der Uni-
versität an. Bereits zum vierten Mal
hat es die „Ausschreibung zur Förde-
rung des Erlernens kleiner europäischer
Sprachen“ des Niedersächsischen Wis-
senschaftsministeriums (MWK) ge-
wonnen.
Dr. Beata Chachulska, Lektorin für
Polnisch am Institut für Slavistik, ver-
mittelt vom 2. bis 20. September die
Grundzüge der polnischen Sprache an
der Universität, anschließend begleitet
sie die Gruppe vom 21. bis 27. Septem-
ber nach Torun.
Studierende können sich unter der E-
Mail-Adresse beata.chachulska@uni-
oldenburg.de für den Intensivkurs und
die Studienreise anmelden. Für die
Teilnahme erhalten sie sechs Kredit-
punkte im Professionalisierungsbe-
reich.
Clip Contest
A
n die Kamera, fertig, los! Noch
einen Monat
bis zum 31. Juli
haben filmbegeisterte und kreative Stu-
dierende Zeit, ihre Ideen festzuhalten,
einzureichen und bis zu 1.000 Euro zu
gewinnen. Die Uni feiert im nächsten
Jahr ihren 40. Geburtstag, und genau
darum geht es beim Campus Clip Con-
test 2013.
„deine uni wird 40“ ist das Thema, und
die Regie führen allein die Studieren-
den. Technisch gibt es keine Vorgaben,
und inhaltlich ist Phantasie gefragt,
egal ob historischer Rückblick, Zu-
kunftsvision, Dokumentation oder Ani-
mation. Alles ist erlaubt, nur länger als
120 Sekunden dürfen die Videos nicht
sein. Wichtig: Es darf ausschließlich
GEMA-freie oder selbstproduzierte
Musik zur Vertonung der Clips ver-
wendet werden.
Alle Infos auf facebook:
/
CampusClipContest
J
e mehr sich der Bildungsmarkt
globalisiert, desto wichtiger ist es
für Hochschulen, sich international
auszurichten. Die Universität Olden-
burg entwickelt deshalb im Auftrag
des Präsidiums eine Internationali-
sierungsstrategie. „Wir wollen allen
Hochschulmitgliedern und internatio-
nalen Gästen einen kosmopolitischen
Campus und Möglichkeiten der in-
ternationalen Vernetzung bieten“, so
Birgit Bruns, die Internationalisie-
rungsbeauftragte und Leiterin des
International Relations Office.
Nun gelte es, bereits bestehende inter-
nationale Aktivitäten zu bündeln und
eine gesamtuniversitäre Strategie zu
schaffen, sagt Bruns. Zurück geht die
Initiative auf den Juli 2011. Die Fakul-
täten wurden vom Präsidium gebeten,
einen Selbstbericht zum Stand ihrer
Internationalisierungsaktivitäten zu
verfassen. „Nach der Auswertung der
Fakultätsberichte im ersten Halbjahr
2012 ergab sich ein sehr vielfältiges
Bild internationaler Aktivitäten an der
Universität“, so Bruns. Neben zahl-
reichen Stärken und Chancen waren
auch Schwächen und Hindernisse auf
dem Weg zu einem internationaleren
Campus erkennbar. Schließlich führte
der Diskussionsprozess im Herbst
2012 zu einem ersten Entwurf einer
gesamtuniversitären Internationalisie-
rungsstrategie.
Dieser Entwurf lag auch den beiden
Gutachtern vor, die sich zu Beginn
dieses Jahres ein Bild des bisherigen
Internationalisierungsprozesses an
der Universität machten: Prof. Dr. Sij-
bolt Noorda, Präsident der Academic
Cooperation Association, und Prof.
Dr. Luc Weber, Rektor emeritus der
Universität Genf, zwei ausgewiesene
Experten. Noorda und Weber lobten
die gute Vorbereitung und positive
Atmosphäre der Gespräche. Sie be-
stätigten, dass sich die Universität
auf einem vielversprechenden Weg
befinde. Ihr Gutachten gab Hinweise
und Empfehlungen für das weitere
Vorgehen.
„Diese Empfehlungen haben wir ge-
meinsam erörtert – Internationalisie-
rungsbeauftragte, Dekanate, Präsidi-
um – und dann einen Maßnahmen-
katalog für die weiteren Schritte in
den kommenden Monaten entworfen“,
sagt Bruns. Zwei hochschulinterne
Förderprogramme – „Internationale
Summer Schools“ und Lehraufent-
halte im Rahmen der „Dorich House
Group“ – seien bereits ausgeschrieben.
„Außerdem entwickeln wir derzeit ein
Glossar für die englischsprachigen
Übersetzungen – um einen einheit-
lichen Stil zu ermöglichen“, weiß
Bruns, die auch einen uni-internen
Preis für herausragende Internationa-
lisierungskonzepte vorbereitet.
„Klar ist: Wir haben nun feste Ziele
und klar umrissene Prioritäten, denen
wir uns künftig zuwenden werden“,
sagt Bruns (s. Infokasten). Zur Um-
setzung des Maßnahmenkatalogs wür-
den Arbeitsgruppen gebildet. „Par-
allel dazu überarbeiten wir derzeit
nochmals unseren Strategieentwurf
im Hinblick auf die Ergebnisse der
diesjährigen Strategiegespräche im
Bereich Internationalisierung.“ Ende
2013 solle dann die endgültige Fas-
sung der uni-weiten Internationalisie-
rungsstrategie vorliegen.
Campus
kosmopolitisch
Universität gibt sich Internationalisierungsstrategie
„Internationaler Campus“ – Willkommenskultur fördern:
- mehr Unterbringungsmöglichkeiten
- Faculty-Lounge für GastwissenschaftlerInnen
Internationale Sichtbarkeit erhöhen:
- Internetauftritt durchgängig übersetzen
- Spezielle Master- und PhD-Programme, Summer/Winter Schools
„Studium und Lehre“ – Incoming-Zahlen erhöhen:
- spezielle Studienprogramme
- englischsprachiges Lehrangebot erweitern
Outgoing-Zahlen erhöhen:
- Anerkennungspraxis verbessern
„Internationalization at home“:
- internationale Lehrinhalte in den Curricula
- Angebote zum Erwerb interkultureller Schlüsselkompetenzen
Forschung & wissenschaftlicher Nachwuchs –
Internationales wissenschaftliches Personal auf dem Campus erhöhen:
- Internationales Berufungsmanagement
- insbesondere PhD-Programme ausbauen bzw. entwickeln
- Mobilität der Promovierenden steigern
Universitätsmanagement – Anpassung an Bedürfnisse internationaler Gäste
sowie international aktiver Hochschulangehöriger:
- Formulare, Ordnungen, Einstellungsprozesse etc. in englischer Sprache
- bei der Personalauswahl Mehrsprachigkeit, internationale Erfahrung und
interkulturelle Kompetenzen berücksichtigen
Geplante Schritte
D
as Zertifikatsprogramm „Interkul-
turelle Jüdische Studien“ ist ein
Kooperationsprojekt des Jüdischen
Lehrhauses in Oldenburg (Leo-Trepp-
Lehrhaus) und der Universität. Master-
studentin Annika Riebesehl spricht
über ihre Erfahrungen.
UNI-INFO: Was hat Sie an dem Pro-
gramm gereizt?
RIEBESEHL: Bereits während meines
Theologie-Studiums habe ich den
Schwerpunkt auf das Alte Testament
und die jüdisch-christlichen Bezie-
hungen gelegt. Da hat es sich angeboten,
durch das Programm meine Kenntnisse
noch weiter zu vertiefen.
UNI-INFO: Heißt das, man braucht
Vorwissen, um an dem Programm teil-
nehmen zu können?
RIEBESEHL: Nein, nicht unbedingt.
Die Kenntnisse aus dem Theologiestu-
dium sind natürlich hilfreich, aber jeder,
der sich für das Thema interessiert, kann
teilnehmen. Das Zertifikatsprogramm
richtet sich an alle Studierende kultur-
und geisteswissenschaftlicher Studien-
gänge. Voraussetzung ist der Abschluss
eines Bachelors. Das Programm ver-
mittelt interkulturelle und interreligiöse
Kompetenzen, dazu gehört auch ein
wenig, die Sprache zu beherrschen.
UNI-INFO: Also ist erst einmal ein
Hebräisch-Sprachkurs notwendig?
RIEBESEHL: Genau, der Sprachkurs
ist Teil des Programms. Man kann zwi-
schen dem alttestamentlichen Hebräisch
und Iwrit, dem modernen Hebräisch,
wählen, das heute in Israel gesprochen
wird. Ich konnte mir den Sprachkurs
aus meinem Theologiestudium anrech-
nen lassen. Aber auch für Einsteiger ist
der Sprachkurs zu schaffen. Es geht ja
in erster Linie darum, Grundkenntnisse
zu erwerben.
UNI-INFO: Wie haben Sie das Pro-
gramm mit Ihrem Studium verbunden?
RIEBESEHL: Das Zertifikatspro-
gramm ist auf vier Semester angelegt,
deshalb lässt es sich zeitlich ganz gut in
den Stundenplan einbauen. Die Block-
seminare finden meist an Wochenenden
statt, und die Ringvorlesungen sind am
Abend. Man kann sich die Seminare
und Vorlesungen selbst einteilen und
die Prüfungsleistungen als Referat oder
Hausarbeit ablegen. Der Abschluss
wird nicht benotet, wenn man es nicht
ausdrücklich wünscht. Das heißt, es
gibt keinen zusätzlichen Prüfungs-
druck.
UNI-INFO: Wie sieht die Kooperation
mit dem Leo-Trepp-Lehrhaus aus?
RIEBESEHL: Dort finden regelmäßig
Vorträge und Seminare statt, die das
Rabbinerehepaar, Alina Treiger und
Jona Simon, leitet und oft sind auch
externe Wissenschaftler zu Gast. Diese
Seminare sind für mich immer eine
besondere Erfahrung, denn die Atmo-
sphäre ist sehr persönlich.
UNI-INFO: Inwiefern?
RIEBESEHL: Die Gespräche sind viel
authentischer. Die Studierenden disku-
„Die jüdische
Perspektive mitdenken“
Masterstudentin absolvierte Zertifikatsprogramm „Interkulturelle Jüdische Studien“
tieren gemeinsam mit Gemeindemit-
gliedern und schaffen so einen Rahmen,
der in einem Seminar an der Uni gar
nicht entstehen kann. Wir betrachten
nicht nur die jüdische Lebensweise,
sondern wir erleben sie mit, man spricht
nicht über- sondern miteinander.
UNI-INFO: Welche Themen stehen im
Mittelpunkt?
RIEBESEHL: Die jüdische und nicht-
jüdische Beziehungsgeschichte von
ihren Anfängen bis zur Gegenwart,
der christlich-jüdische Dialog, aber
auch Lebens- und Alltagspraxis des
Judentums, zum Beispiel der Umgang
mit Sterben und Tod. In diesem Zusam-
menhang haben wir uns beispielsweise
intensiv mit der Frage befasst, welche
Möglichkeiten es für eine jüdische Be-
stattung in Oldenburg gibt.
UNI-INFO: Wozu befähigt das Pro-
gramm?
RIEBESEHL: In erster Linie sensibili-
siert es. Das heißt, es befähigt die Teil-
nehmer die jüdische Perspektive auch in
anderen, nicht unbedingt religiösen Kon-
texten mitzudenken. Das kann sowohl
bei der Gestaltung einer Ausstellung im
Museum hilfreich sein als auch im Re-
ligionsunterricht an der Schule. Es geht
darum, sich die jüdische Sicht bewusst
zu machen, den bereichernden Einfluss
des Judentums auf die europäische Kul-
tur wahrzunehmen, die Unterschiede
und Verbindungslinien zu kennen und
dadurch Dialogfähigkeit zu erlangen.
Interview: Felicitas Kruke
Annika Riebesehl: „Authentische Gespräche mit Gemeindemitgliedern.“
Foto: Felicitas Kruke
F
ür „besondere Leistungen im Studi-
um“ sind im Juni fünf Studierende
der Universität mit dem OLB/EWE-
Preis ausgezeichnet worden. Die mit
1.000 Euro dotierten Preise gingen an
Jaaee Jadhav (Integrated Media), Lara
Brünjes (Deutsch/Kunst & Medien),
Maria Trei (Mathematik), Laura Ka-
selow (Sonderpädagogik/Sachbildung/
Englisch) und Miriam Wallrafe (Son-
derpädagogik/Sachbildung). Die Jury
bewertete herausragende Studienlei-
stungen wie sehr gute Noten und kurze
Studienzeiten, aber auch den Einsatz
in Projekten und Initiativen oder eh-
renamtliches Engagement. Die Preise
überreichten Vizepräsidentin Prof. Dr.
Gunilla Budde, Florian Maaß und René
Siegert von der EWE AG sowie Simone
Thomßen von der OLB.
Besondere Leistungen
Fünf Studierende erhalten OLB/EWE-Preis
1,2,3 5,6,7,8