biomedizinische Techniken. Anschlie-
ßend promovierte er am Department of
Electrical Engineering. 2011 erhielt De
Vos ein zweijähriges Forschungssti-
pendium der Alexander von Humboldt-
Stiftung. In diesem Rahmen untersuchte
er in der Abteilung Neuropsychologie
der Universität Oldenburg die gleich-
zeitige Nutzung zweier Techniken zur
Messung von Hirnaktivitäten. Zu den
Forschungsschwerpunkten von De Vos
gehören mobile Brain Computer Inter-
faces (BCI) und Techniken zur biome-
dizinischen Signalverarbeitung.
Prof. Dr. Jörg Scho-
rer
, bislang Akade-
mischer Rat am
Institut für Sport-
wissenschaft der
Universität Münster,
ist auf die Professur
für „Bewegungs-
wissenschaft“ be-
rufen worden. Zudem hat er die Funk-
tion des Geschäftsführenden Direktors
des Instituts für Sportwissenschaften
inne. Schorer studierte Sport, Sport-
wissenschaft und Geographie an der
Universität Heidelberg. Nach dem 2.
Staatsexamen kehrte er an die Univer-
sität Heidelberg zurück, wo er 2007
promovierte. Mehrfach führten ihn
Forschungsaufenthalte an die York
Universität in Toronto (Kanada) so-
wie an Universitäten in Australien,
England, China, Brasilien und in den
USA. 2010 habilitierte sich Schorer an
der Universität Münster zum Thema
„Leistungssport in der Lebensspan-
ne“. Der Sportwissenschaftler arbeitet
aktuell gemeinsam mit englischen und
kanadischen Kollegen an einem For-
schungsprojekt, das sich mit dem Ein-
fluss des Geburtsdatums auf die sport-
liche Leistung beschäftigt. Zu seinen
weiteren Forschungsschwerpunkten
gehören Talent im Sport, Täuschungen,
UNI-INFO
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40. Jrg. 6/13
Personalien
Gernot Jung
Am 24. Mai starb
der Geoökologe
Prof. Dr. Gernot
Jung im Alter von
73 Jah ren. Von
1971 bis zu seinem
Eintritt in den Ru-
hestand 2005 war er
zunächst an der Pädagogischen Hoch-
schule, dann in der Geographie im
Fachbereich 3 der neuen Universität
und bis zu seiner Pensionierung am
Institut für Biologie und Umweltwis-
senschaften tätig.
In dieser Zeit hat er sich in Forschung
und Lehre für die Geoökologie und
Didaktik der Geographie vielseitig
engagiert. Im Rahmen der schulprak-
tischen Ausbildung hat er unermüdlich
die Studierenden bei ihren ersten Un-
terrichtsschritten begleitet und sich für
die Lehrerfortbildung eingesetzt. Seine
Überzeugung, die Geoökologie nur mit
großen Anteilen praktischer Arbeit
und international studieren zu können,
unterstrich er mit vielen Geländeprak-
tika und Exkursionen. Aus Kontakten
insbesondere nach Norwegen und Un-
garn, entstanden ERASMUS-Partner-
schaften, die bis heute Bestand haben.
Sein besonderes Interesse galt auch der
Fortentwicklung geoökologischer Lehr-
und Forschungsinhalte; amAufbau des
Studiengangs Landschaftsökologie war
er maßgeblich beteiligt.
Viele wissenschaftliche Weggefährten
schätzten ihn als hilfsbereiten und ge-
wissenhaften Kollegen. Die Universität
verliert einen engagierten Forscher,
Hochschullehrer und Kollegen.
Luise Giani
Helmut Späth
Der Mathemati-
ker Prof. Dr. Hel-
mut Späth ist am
11. Mai in seinem
73. Lebensjahr ver-
storben. Er studier-
te Mathematik in
Erlangen und pro-
movierte 1969 an der TH Karlsruhe.
Er arbeitete dann bei Siemens, im
Kernforschungszentrum Karlsruhe
und als Leiter des Operations Re-
search Centers des Handelskonzerns
Quelle. 1974 nahm Späth den Ruf
auf die Professur für Numerische
Mathematik an der Universität Ol-
denburg an und blieb bis zu seiner
Emeritierung im Frühjahr 2008.
Zwei Rufe an andere Hochschulen
lehnte er ab. Während seiner langen
Dienstzeit war er zweimal für je zwei
Jahre Dekan des damaligen Fachbe-
reichs Mathematik und viele Jahre
Vorsitzender des Diplomprüfungs-
ausschusses. Sein Hauptinteresse galt
numerischen Verfahren zur Datena-
nalyse, -anpassung und Interpolation
sowie Operations Research, wobei
er eine große Vielfalt von Anwen-
dungszusammenhängen in Fallstu-
dien einbezog – von Erziehungs-
wissenschaften über Ökonomie bis
Naturwissenschaften und Technik.
Er hat eine große Zahl von Diplom-
arbeiten betreut. Späth begeisterte
sich für klassische Musik, vor allem
Kammermusik. Und er liebte es zu
wandern, besonders gerne in den
Alpen, im Pfälzer Wald und auf den
Kanarischen Inseln.
Irene Pieper-Seier
Detlef Hoffmann
Am 10. Juni starb der
Kunsthistoriker Prof.
Dr. Detlef Hoffmann
imAlter von 72 Jahren.
Von 1981 bis zu seinem
Ruhestand 2006 war er
amKulturwissenschaft-
lichen Institut tätig.
Hoffmann war zehn Jahre Kustos am
Historischen Museum Frankfurt und Pro-
fessor für Kunst- und Designgeschichte an
der Fachhochschule Hamburg bevor er an
die Universität Oldenburg berufen wurde.
Hier machte er sich für museale Belange
in Forschung und Lehre stark. So wurde
auf seine Initiative der Masterstudiengang
„Museum und Ausstellung“ ins Leben
gerufen. Nicht nur Oldenburg verdankt
ihm zahlreiche Ausstellungen. Ebenso
konzipierte er mit Kooperationspartnern
aus England und Polen eine viel beachtete
Auschwitz-Ausstellung in Krakau. Hoff-
mann war Mitglied des Wissenschaftli-
chen Beirats zur Ausstellung „Verbrechen
der Wehrmacht“ und des Stiftungsrats der
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und
Mittelbau-Dora.
Nach seiner Pensionierung war er u.a. als
Kurator bei der Reorganisation der Lüne-
burger Museen tätig und beteiligte sich an
der Ausstellung über Lawrence von Ara-
bien des Oldenburger Landesmuseums
Natur und Mensch. Seine Forschungen
zur Erinnerungspolitik und zumMuseum
bleiben grundlegend für weitere Studien
auf den Feldern einer politisch relevanten
Kunstgeschichte. Kolleginnen, Kolle-
gen, Doktorandinnen und Doktoranden
trauern um einen kenntnis- und einfalls-
reichen Hochschullehrer mit Humor.
Silke Wenk, Hans Henning Hahn
Prof. Dr. Alexand-
ra Bendixen
, bisher
Akademische Rätin
am Institut für Psy-
chologie der Uni-
versität Leipzig, ist
zur Juniorprofes-
sorin für die „Psy-
chophysiologie des
Hörens“ in der Fakultät VI Medizin und
Gesundheitswissenschaften ernannt
worden. Bendixen studierte Psycholo-
gie an der Universität Leipzig, wo sie
2008 promovierte. Ein Forschungsauf-
enthalt führte sie von 2008 bis 2009
mit einem Stipendium der Deutschen
Forschungsgemeinschaft an die Unga-
rische Akademie der Wissenschaften
in Budapest. Als Akademische Rätin
setzte sie anschließend ihre Lehr- und
Forschungstätigkeit in Leipzig fort. Zu
den Forschungsschwerpunkten der Psy-
chologin gehören höhere kognitive Pro-
zesse wie Aufmerksamkeit, Gedächt-
nis, Prädiktion und deren Einflüsse auf
grundlegende auditive Fähigkeiten des
Menschen, zum Beispiel Schallquellen-
trennung und Sprachverstehen. Dafür
verwendet sie vorwiegend elektrophy-
siologische Messmethoden.
Prof. Dr. Maarten
de Vos
, bislangWis-
senschaftlicher Mit-
arbeiter am Institut
für Psychologie, ist
zum Juniorprofessor
für „Methoden Neu-
rokognitiver Psy-
chologie“ ernannt
worden. Der aus Belgien stammende
Wissenschaftler studierte an der Uni-
versität Leuven (Belgien) Elektroin-
genieurwesen mit dem Schwerpunkt
1,2,3,4,5,6 8