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Innovationspreis für Sounddesign
Die beiden Oldenburger Physiker Thorsten Ronnebaum und Nils Springer haben den mit 100.000 Mark dotierten Innovationspreis des Deutschen Gründerfonds gewonnen, einer vom Wirtschaftsmagazin "Impulse", vom französischen Konzern Rhone-Poulanc und vom "Stern" getragenen Initiative. Die beiden 28 Jahre alten Absolventen der Universität Oldenburg erhielten die Auszeichnung für die Idee zu einer Firmengründung, die für technische Geräte "Sounddesigns" entwickeln will.
Wie muß eine Küchenmaschine klingen, damit man gern mit ihr arbeitet, wie ein Rasierapparat brummen, damit er nicht zur Verschlechterung der morgendlichen Laune beiträgt, in welcher Tonlage der Staubsauger durch Wohnung gleiten, damit man ihn ertragen kann? Diese Fragen stellen sich Springer und Ronnebaum in ihrer gerade neu gegründeten Firma R & F Sounddesign, für die sie jetzt das notwendige Startkapital bekommen. "Das Geräusch von technischen Geräten entscheidet oft darüber, ob man die Produkte mag oder nicht. Meistens aber werden die Geräusche allein durch Konstruktion, Material und Funktion bestimmt. Das wollen wir ändern", erklären die Physiker. Ihr Ziel: jedem Gerät soll ein individueller Klang verliehen werden.
Und so gehen sie dabei vor: Mit dem sogenannten Kunstkopf, einem hochempfindlichen Schallmeßgerät, und im Studium erworbenen Kenntnissen werden die Geräusche von Geräten analysiert und ihren Ursachen nachgegangen. Sind die Ursachen gekärt, kann die eigentliche Arbeit am Sounddesign beginnen. "Auf optisches Design von Produkten wird heute größter Wert gelegt. Das Ohr aber reagiert nicht weniger empfindlich und kann entscheidend Einfluß auf Annahme oder Ablehung eines Produktes nehmen," ist das Credo der Jungunternehmer, die sich sicher sind, daß die Industrie auf ihre Angebote reagieren wird.
Ronnebaum und Springer begannen Ende der 80er Jahre mit dem Physikstudium in Oldenburg. Sehr früh legten sie bereits ihren Schwerpunkt fest und engagierten sich in der Arbeitsgruppe Akustik unter Leitung von Prof. Dr. Volker Mellert. Im vergangenen Jahr legten beide das Diplom-Examen ab. Ronnebaum ist seitdem in der AG Akustik wissenschaftlicher Mitarbeiter, Springer strebt mit Hilfe eines Stipendiums die Promotion an.