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Wege zur Verringerung des Treibhausgases
Oldenburg. Der mit Abstand beste und kostengünstigste Weg, das Treibhausgas CO2 (Kohlendioxyd) zu „neutralisieren“, ist eine nachhaltige Bekämpfung der weltweiten Entwaldung und Wüstenbildung, wie sie in der Agenda 21 von Rio gefordert wird. Darauf weist die Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) in einer Erklärung hin (www.oekochemie.tu-bs.de/ak-umweltchemie/). Hintergrund ist eine gegenwärtig weltweit stattfindende Diskussion um eine künftig Energieerzeugung, die verstärkt auf Kohle basiert. Wegen der negativen Klimafolgen wird zunehmend auf verfahrenstechnische Lösungen der CO2-Sequestrierung, d.h. der Abscheidung und langfristigen Speicherung von CO2, gesetzt. Dies sei jedoch der falsche Weg, sagt Prof. Dr. Jürgen O. Metzger, Chemiker an der Universität Oldenburg, der die Erklärung der Chemiefachleute maßgeblich mit initiiert hat. Das effizienteste und über Millionen Jahre „erprobte" System zur CO2-Sequestrierung sei die terrestrische Biosphäre.
Durch eine verfahrenstechnischen Abtrennung könne höchstens ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen aus Kohlekraftwerken vermieden werden. Dagegen ließe sich durch Rekultivierung, Aufforstung und verbesserte Anbaumethoden das globale CO2-Sequestierungspotential (die Fähigkeit der terrestrischen Biospäre, das CO2 in Form von Humus im Boden zu binden) von derzeit 7 Milliarden auf mehr als 18 Milliarden Tonnen pro Jahr erhöhen. Das ist ein Vielfaches dessen, was durch die verfahrenstechnische Sequestrierung erreicht würde. Hinzu kommt, dass bei der verfahrenstechnischen Abtrennung Kosten zwischen 18 bis 60 Euro pro Tonne anfallen, während die Kosten für Aufforstung nur mit höchstens 5 Euro pro Tonne zu Buche schlagen. Damit ließe sich sogar ein ökologischer Waldbau betreiben.
Nach Ansicht von Prof. Metzger sollte das Geld, das für die Erforschung der CO2-Sequestrierung vor allem in Deutschland und dem übrigen Europa und in den USA ausgegeben werde, besser für die Erforschung und effektive „Begrünung der Erde“, für die Erhaltung und Rückgewinnung von in den letzten Jahrhunderten verlorenen Flächen, auf denen Pflanzen wachsen und gedeihen können, verwendet werden. Mit einer solchen Strategie wäre zudem eine beträchtlich höhere Produktion von Biomasse verbunden, die zunehmend einen Übergang in eine Versorgung mit erneuerbaren Energieformen und damit eine steigende Reduktion der Produktion von CO2 aus fossilen Energieträgern ermöglichen würde. Das hätte weitere unschätzbare Vorteile und positive Folgen wie Verbesserung der Wasserspeicherung im Boden für die Landwirtschaft, Verbesserung und Stabilisierung des Klimas und Arbeitsplätze.
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