Presse & Kommunikation
Faltenwurf mit Tupfern
Optische Messung als Restaurationshilfe
Oldenburg. Die März-Ausgabe von „Optics and Photonics News“, das Monatsmagazin der Optischen Gesellschaft der USA, bringt in ihrer Rubrik „After Image“ ein ganzseitiges Farbfoto, das im Rahmen der Arbeitsgruppe Angewandte Optik im Institut für Physik der Universität Oldenburg entstanden ist. Zu sehen sind der üppige Faltenwurf eines Gewandes und eine Hand am Knauf eines Schwertes – alles blaugrün gehalten mit einigen großen rotgelben Tupfern.
Was wie eine eigenwillige psychedelische Kreation wirkt, ist Ergebnis einer Messung in der St. Antonius Kirche in Papenburg, bei der es um die Haftung von Wandgemälden ging. Mit Schall wurde die Putzschicht dort, wo sie lose ist, in extrem kleine Schwingungen versetzt, die mit einem laseroptischen Verfahren erkannt wurden. Im Ergebnisbild erscheinen die stabilen und festen Bereiche in Grün oder Blau, die lose Zonen dagegen in Gelb und Rot. Die großen fleckigen Stellen signalisieren dem Restaurator, dass er hier genauer untersuchen und eventuell tätig werden muss. Die Messtechnik der Oldenburger Physiker ist bereits mehrfach in bedeutenden Bauwerken zur Analyse historischer Wandmalereien eingesetzt worden.
Kontakt: Prof. Dr. Klaus Hinsch, Institut für Physik, Tel.: 0441/798-3510, E-Mail: klaus.hinsch@uni-oldenburg.de